KKRs Übernahmeangebot für Encavis beflügelt deutschen Energiesektor

Eulerpool News
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Der Energiesektor stand am Donnerstag klar im Fokus der Anleger, getrieben durch das beherzte Übernahmeangebot des von KKR angeführten Konsortiums für den Ökostromerzeuger Encavis, welches eine spürbare Preisreaktion zur Folge hatte. Die Aktien von Encavis verzeichneten in der Folge ein Kursplus von rund 25 Prozent, was das gestiegene Interesse der Investoren an dem Sektor deutlich macht. KKR, gemeinsam mit dem Familienkonzern Viessmann an der Spitze des Bieterkonsortiums, lockt die Encavis-Investoren mit einer Prämie – pro Aktie sollen 17,50 Euro gezahlt werden. Die Börsenkursentwicklung reflektierte diese Entwicklung und näherte sich der Offerte an, zuletzt lagen die Anteilsscheine bei knapp 17 Euro. Die Diskussion um eine potenzielle Übernahme war bereits öffentlich, nachdem Encavis Gespräche mit dem Investor bestätigt hatte. Zum Zeitpunkt der ersten Übernahmegerüchte Anfang März notierte Encavis noch bei etwa 11 Euro. Der Markt zeigt sich trotz der Annäherung an das Offert teilweise noch unentschlossen, bedingt durch eine Mindestannahmeschwelle von über 54 Prozent. Zur Stärkung des Angebots hat KKR bereits verbindliche Vereinbarungen mit Schlüsselaktionären von Encavis getroffen, welche fast ein Drittel der Anteile halten. Das Angebot bewertet den Ökostromproduzenten mit über 2,8 Milliarden Euro, ein Aufschlag gegenüber den früheren Schätzungen, die Anfang Februar einen Unternehmenswert von über 2 Milliarden Euro annahmen. Langzeitinvestoren, die ihre Anteile in den Hochphasen der Encavis-Kursentwicklung Ende 2020 und Mitte 2022 erworben hatten, könnten dem Angebot noch kritisch gegenüberstehen, da die Anteilsscheine zu jenen Zeiten Spitzenwerte von rund 25 Euro erreicht hatten. Die Übernahmephantasie ließ auch bei anderen Branchenakteuren die Kurse steigen. Im SDax legten die Anteilsscheine von PNE um über drei Prozent zu und erreichten zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Mai 2023. Energiekontor verzeichnete einen Kurszuwachs von 1,8 Prozent. Ebenso erlebte ABO Wind einen Kurssprung von sieben Prozent, was durch die Bekanntgabe eines Rekordergebnisses unterstützt wurde. Im Dax-Index konnten die Aktien von Eon mit einem Anstieg von 2,7 Prozent überzeugen. RWE hingegen verzeichnete nach zwischenzeitlichen Gewinnen einen Kursrückgang von 3,5 Prozent, hervorgerufen durch eine unscharfe Kommunikation des Unternehmens bezüglich möglicher Aktienrückkäufe.