KKR streckt Fühler nach Encavis aus – Übernahme in Sichtweite

In einem markanten strategischen Zug strebt der US-Investmentriese KKR die Akquisition des Hamburger Wind- und Solarparkbetreibers Encavis an. Ein Konsortium unter Führung von KKR ist bereit, den Aktionären von Encavis ein attraktives Angebot von 17,50 Euro pro Aktie zu unterbreiten, was bei den Anlegern für Begeisterung sorgte, manifestiert im deutlichen Kursplus von über 26 Prozent. In das Vorhaben ist auch das traditionsreiche Familienunternehmen Viessmann als Co-Investor eingebunden. Die Pläne zu dieser Übernahme basieren auf einer Vereinbarung mit Schlüsselaktionären von Encavis, die fast ein Drittel der Anteile innehaben. Die Führungsriege von Encavis signalisierte bereits ihre Zustimmung und spricht sich für die Offerte aus, die das Unternehmen mit mehr als 2,8 Milliarden Euro bewertet und für die Aktionäre einen Aufschlag von 54 Prozent auf den Schlusskurs vor ersten Übernahmespekulationen beinhaltet. Einen tiefen Einblick in die Beteiligungsstruktur gewährt Boris Scukanec Hopinski von Viessmann mit seiner Ankündigung, dass das Familienunternehmen 25,1 Prozent von Encavis erlangen soll. Des Weiteren ist vorgesehen, dass das Vermögensmanagement Abacon zukünftig etwa 12,5 Prozent an Encavis halten wird. Ein erfolgreiches Zustandekommen des Deals ist an das Erreichen einer Mindestannahmequote gekoppelt, wobei auch Wandelanleihen berücksichtigt werden sollen. Der gesamte Transaktionsprozess wird voraussichtlich bis zum letzten Quartal dieses Jahres andauern, mit dem Endziel, Encavis von der Börse zu nehmen. Hinsichtlich der unternehmerischen Zukunft von Encavis ließ das Unternehmen verlauten, dass sich das Portfolio aus Wind- und Solarparks in den kommenden Jahren über die bisherigen Erwartungen hinaus ausdehnen soll. Während ein operativer Gewinnrückgang für das aktuelle Jahr prognostiziert wird, gibt sich das Management optimistisch mit einem Zielumsatz für 2024 von 460 Millionen Euro und einer erwarteten Ebitda von über 300 Millionen Euro.