Investoren-Abfuhr im deutschen Fußball: DFL schließt Milliardendeal nicht ab

Eulerpool News
·


Die Deutsche Fußball Liga (DFL) zieht einen Schlussstrich unter die intensiven Diskussionen um eine externe Beteiligung an ihren TV-Einnahmen. Nach anhaltenden Kontroversen und Protesten hat das Präsidium der DFL in einer Sitzung in Frankfurt einstimmig gegen einen Vertragsabschluss mit potenziellen Investoren entschieden. Die Milliarden schwere Finanzspritze, die man sich durch die Beteiligung eines Finanzinvestors versprochen hatte, wird somit nicht realisiert. Trotz anfänglicher Zustimmung innerhalb des Ligaverbandes sah Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender des DFL-Aufsichtsrats, die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung des Deals als gering an. In einer Stellungnahme wies er auf die Notwendigkeit hin, die unternehmerischen Aspekte mit den Werten der Liga in Einklang zu bringen. Jedoch habe die jüngste Entwicklung, insbesondere der Widerstand vieler Fans und Vereine, gezeigt, dass eine weitere Verfolgung der Vereinbarung nicht tragbar sei. Der anhaltende Konflikt um die Auslegung der 50+1-Regel, welche den Einfluss von Investoren auf die Vereine begrenzt, erwies sich als ein weiterer Stolperstein. Unklarheiten entstanden insbesondere durch das Votum des Hannover-Geschäftsführers Martin Kind, das die erforderliche Mehrheit für die Beteiligung eines Investors möglicherweise unrechtmäßig beeinflusst haben könnte. Die finale Entscheidung kam nachdem das US-amerikanische Unternehmen Blackstone bereits aus den Verhandlungen ausgestiegen war und CVC Capital Partners als letzter verbleibender Interessent verhandlungsbereit war. Die DFL hatte ursprünglich geplant, durch die Investorenbeteiligung an den TV-Erlösen bis zu einer Milliarde Euro für die 36 Profivereine zu generieren. Watzke betonte die Bedeutung, die integren Strukturen des deutschen Profifußballs zu bewahren und forderte, den Fokus nun auf den reibungslosen Ablauf des Spielbetriebs zu legen. Der Profifußball sieht sich momentan nicht in der Lage, den Vertragsabschluss im Konsens mit allen Beteiligten voranzutreiben, wobei die Vorgänge um Hannover 96 als bezeichnend für die Schwierigkeiten im Abstimmungsprozess stehen. Die weitere Auseinandersetzung mit rechtlichen Fragen möchte das Präsidium der DFL daher umgehen, um die Konzentration auf den Sport zu lenken.