Hilfskonvoi auf dem Weg nach Gaza, Vermittler suchen nach Feuerpause im Ramadan

Eulerpool News
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Die internationale Gemeinschaft intensiviert ihre humanitären Bemühungen für den Gazastreifen, während Vermittler weiterhin darauf hinarbeiten, eine Waffenruhe während des anstehenden muslimischen Fastenmonats Ramadan einzurichten. Ein entscheidender Schritt wird die Inbetriebnahme eines von der EU unterstützten Seekorridors sein, wobei ein Schiff der spanischen Hilfsorganisation Open Arms bereits rund 200 Tonnen Lebensmittel von Zypern aus zum Gazastreifen transportieren soll. Die Ankunft wird in Kürze erwartet, obgleich unklar bleibt, wie die Hilfsgüter zu den Menschen vor Ort gelangen werden. Diese Initiative, angekündigt von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, markiert den Auftakt zu den erwarteten Hilfslieferungen. Parallel dazu unterstreicht US-Präsident Joe Biden, der eine Feuerpause und einen beträchtlichen Gefangenenaustausch fordert, die Dringlichkeit der Situation angesichts der Vorbereitungen Israels für eine Bodenoffensive im Süden Gazas. Biden betont die Notwendigkeit, weitere menschliche Verluste zu verhindern und appelliert an die internationale Staatsgemeinschaft, das Blutvergießen zu beenden. Auf der anderen Seite gibt der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad zu bedenken, dass die Hamas kein Interesse an einer deeskalierenden Feuerpause zeigt und offenbar auf eine weitere Eskalation während des Ramadan hinarbeitet. Um die Hilfe effizienter gestalten zu können, sind zudem die USA damit beschäftigt, Ausrüstung für den Bau einer temporären Hafenanlage zu transportieren, die später für Hilfslieferungen genutzt werden soll. Dieses Vorhaben wird voraussichtlich binnen 60 Tagen realisiert werden können und soll in enger Zusammenarbeit mit der israelischen Armee erfolgen. Deutschland beteiligt sich ebenfalls an der Errichtung des Seekorridors von Zypern aus. In der Zwischenzeit mehrt sich internationaler Druck auf Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der sich neuerdings Kritik aus den USA gegenübersieht. Präsident Biden moniert Netanjahus Ansatz in der aktuellen Krise und weist auf die zunehmende Verzweiflung der Menschen in Gaza hin. In Israel selbst zeigen sich tausende Demonstranten kritisch gegenüber der Regierung und fordern die Freilassung von Geiseln, die von der Hamas festgehalten werden. Die Kritik wird dabei auch von hochrangigen Militärvertretern geteilt. Derweil bleiben die Bedingungen für einen Waffenstillstand vonseiten der Hamas strikt, und trotz anhaltender indirekter Verhandlungen besteht die Organisation auf einem umfassenden Rückzug des israelischen Militärs und einem Plan für den Wiederaufbau.