Hackerangriff setzt Christie's unter Druck - Prestige-Auktionen laufen dennoch weiter

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Das renommierte Auktionshaus Christie's steht derzeit vor Herausforderungen besonderer Art: Eine Cyberattacke legte die offizielle Webseite des Unternehmens lahm, doch der Auktionator trotzt dem digitalen Unwetter und führt seine prestigeträchtigen Frühjahrsauktionen unbeirrt fort. Diese Versteigerungen, die fast die Hälfte des Jahresumsatzes ausmachen, sollen weiterhin persönlich und telefonisch stattfinden, wie das Auktionshaus am Samstag mitteilte. Christie's New York, bekannt für den Verkauf moderner und zeitgenössischer Kunstwerke, hat bereits einen festen Fahrplan für die anstehenden Aktionen. Trotz deutlicher Einbußen in der Online-Präsenz, bleibt das Unternehmen fest entschlossen, seine Kunden nicht zu enttäuschen. "Wir bleiben dem höchsten Serviceniveau für unsere Kunden verpflichtet", erklärte Sprecherin Natasha Le Bel, während sie keine Auskunft dazu gab, wie der Online-Teil der Auktion nun fortgeführt wird. In der digitalen Dunkelheit seit Donnerstag befindlich, zeigt die Homepage von Christie's seitdem nur eine Entschuldigung sowie das Versprechen, die Kunden fortlaufend zu informieren. Der Rückschlag dieser Woche ist nicht der erste seiner Art; bereits im August letzten Jahres deckte eine deutsche Cybersicherheitsfirma einen Datenverlust auf, der sensible Informationen über den Standort wertvoller Kunstwerke an die Öffentlichkeit brachte. Trotz des digitalen Debakels zeigte sich am Wochenende ein Bild beharrlicher Zuversicht: Sammler und Interessenten besichtigten im Galeriegebäude in Manhattan Kunstobjekte, deren kollektiver Wert beinahe die Milliardengrenze streift. Ein Höhepunkt dabei: Andy Warhols "Flowers", dessen Wert auf 30 Millionen Dollar taxiert wird. Auch philosophierende Kunstwerke wie Barbara Krugers "You can't drag your money into the grave with you", geschätzt auf 600.000 Dollar, erregten Aufsehen bei den potenziellen Einkäufern. Mitarbeitende beruhigten einige Galeriebesucher mit Zusicherungen einer unmittelbar bevorstehenden Lösung des Webproblems. Doch als Christie's am Samstagnachmittag immer noch keinen Zugriff hatte, schaltete es eine Übergangsseite frei, erstellt durch einen kostenlosen Webdesign-Dienst namens Shorthand. Dieser temporäre Auftritt erlaubt zwar das Stöbern in Katalogen, setzt jedoch dem Online-Bieten und Registrierungsprozess Grenzen.