Große Reedereien meiden Rote Meer Route aufgrund von Huthi-Rebellen Angriffen

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Die zunehmenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen haben dazu geführt, dass große Reedereien die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal meiden. Nach Maersk und Hapag-Lloyd hat auch die weltgrößte Container-Reederei MSC am Samstag ihre Transporte auf diesem Schifffahrtsweg ausgesetzt. Die alternative Strecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transportzeit jedoch um einige Tage. Hinter den Kulissen beraten mehrere Länder über die militärische Sicherheit von Handelsschiffen. Der Verband Deutscher Reeder und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, forderten eine deutsche Beteiligung an solchen Schutzmaßnahmen. Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges Israel immer wieder mit Drohnen und Raketen an. Zudem attackieren sie Schiffe im Roten Meer, um deren Durchfahrt in Richtung Israel zu verhindern. Am Freitag wurden die Containerfrachter "Al Jasrah" von Hapag-Lloyd und die "MSC Palatium III" bei Angriffen beschädigt. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet somit die kürzeste Route auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Aufgrund der Gefahr für Handelsschiffe und Seeleute hat MSC am Samstag in Genf erklärt, den Suezkanal nicht mehr zu durchfahren, bis die Route durch das Rote Meer als sicher gilt. Martin Kröger, Hauptgeschäftsführer des Reederverbands, wies darauf hin, dass die USA, Frankreich und Großbritannien bereits mit Marineschiffen in der Region präsent sind. Er betonte, dass es angemessen wäre, wenn Deutschland sich ebenfalls beteiligen würde. Auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann unterstrich die Notwendigkeit einer Unterstützung der Marine. Sie erklärte, dass alle, die auf die Durchfahrt ihrer Waren durch das Rote Meer angewiesen sind, sich daran beteiligen sollten. Verteidigungsminister Boris Pistorius gab bekannt, dass eine US-Anfrage in dieser Hinsicht geprüft wird. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sprach mit seinem britischen Amtskollegen Grant Shapps über das Thema und bezeichnete es als internationales Problem, das angegangen werden müsse. Die Niederlande beraten ebenfalls mit den USA und anderen Partnerländern über den Marineschutz für die Handelsschifffahrt im Roten Meer. Reeder-Verbandschef Martin Kröger wies auf die Erfahrungen beim Schutz von Frachtschiffen gegen Piraten am Horn von Afrika hin. Konvoifahrten, bei denen Marineschiffe die Handelsschiffe begleiten, hätten sich als äußerst effektiv erwiesen. Diese Schiffe verfügten über die notwendige Bewaffnung, um Drohnen- und Raketenangriffe abzuwehren. Die Bundeswehr war von 2008 bis 2022 an der EU-Mission "Atalanta" zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias beteiligt. Die Huthi-Rebellen greifen nicht nur mit Drohnen und Raketen Israel an, sondern haben auch im Roten Meer Drohnen eingesetzt. Ein US-Zerstörer schoss am Samstag laut Angaben des Regionalkommandos des US-Militärs 14 Drohnen über dem Roten Meer ab. Diese sollen aus einem von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet worden sein. Auch ein britisches Kriegsschiff hat laut Verteidigungsminister Grant Shapps eine mutmaßliche Angriffsdrohne über dem Roten Meer abgeschossen.