Europäische Verteidigung: Deutsche Unternehmen erhalten bedeutenden Anteil an EU-Fördergeldern

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Die Europäische Kommission entscheidet sich für eine kräftige finanzielle Spritze in die Rüstungs- und Chemieindustrie, mit einem beträchtlichen Fokus auf deutsche Unternehmen. Im Rahmen eines neu erschlossenen Fördervolumens von 500 Millionen Euro werden mehr als 130 Millionen Euro speziell für die Expansion deutscher Munitions- und Flugkörperproduktion eingesetzt. Bedachte Unternehmen wie Rheinmetall, Nitrochemie und Alzchem stehen im Zentrum dieser Zuwendung, mit dem Ziel, die Produktionskapazitäten für Geschosse sowie erforderliche Treibladungen signifikant zu erhöhen. Weiterhin wird die MBDA Deutschland mit finanziellen Mitteln für die Entwicklung von Lenkflugkörpern unterstützt. Die Gelder fließen aus einem EU-Förderprogramm, das infolge des Konflikts in der Ukraine initiiert wurde. Das Programm zielt darauf ab, die Versorgungssicherheit der EU in Bezug auf Munition und Flugkörper zu stärken und unterstützt zudem die Ukraine nachhaltig in ihrem Verteidigungsbedarf. Expertenschätzungen projizieren, dass durch diese Initiativen eine Steigerung der Sprengstoffproduktion um 4.300 Tonnen jährlich möglich wird. Beabsichtigt ist zudem, die jährliche Gesamtproduktionsmenge für Geschosse bis Jahresende auf bis zu 1,7 Millionen Stück zu erweitern, mit einer perspektivischen Zunahme auf über zwei Millionen Einheiten bis Anfang 2026. Für 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, von besonderer Wichtigkeit für die Ukraine, sei bereits eine Fertigungsrate von einer Million Stück pro Jahr erreicht. Zudem ist auch Norwegen als Nicht-EU-Staat in das Förderprogramm ASAP (Act in Support of Ammunition Production) integriert. Der Beitrag der EU zu den einzelnen Projekten kann bis zu 45 Prozent der Kosten umfassen. Parallel zu ASAP fördert die EU auch das Projekt EDIRPA (European Defence Industry Reinforcement through Common Procurement Act), das Fortschritte in der gemeinsamen europäischen Verteidigungsbeschaffung anstrebt. Eine neue Ausschreibung soll die Mitgliedstaaten bei geförderten Anschaffungen unterstützen, indem es für Käufe eines Konsortiums aus mindestens drei Mitgliedsländern eine Rückvergütung aus EU-Mitteln bereitstellt. Hierfür sind insgesamt 310 Millionen Euro veranschlagt.