EU-Kommission richtet Augenmerk auf Metas Abo-Modell

Die EU-Kommission fordert von Meta Platforms, dem Mutterkonzern populärer sozialer Netzwerke wie Facebook und Instagram, detaillierte Auskunft über die Einführung eines Abonnementservices, der Nutzern eine werbefreie Plattformerfahrung verspricht. Dies erfolgt im Rahmen der Implementierung des Digital Services Act (DSA), wodurch neue Maßstäbe für digitale Dienste gesetzt werden. Meta wird dabei zur Offenlegung von Informationen aufgerufen, die zeigen sollen, wie das Unternehmen die DSA-Regularien in Bezug auf Werbemaßnahmen und Empfehlungsalgorithmen beachtet. Darüber hinaus soll Meta erläutern, welche Schritte zur Risikoabschätzung im Rahmen dieses Abonnements unternommen wurden. Das in Frage stehende Abo-Modell, durch das Nutzer gegen eine monatliche Gebühr von zehn Euro eine werbefreie Nutzung der sozialen Netzwerke Facebook und Instagram genießen können, wurde von Meta im letzten Jahr in der EU und einigen weiteren europäischen Ländern eingeführt. Das Unternehmen reagierte damit auf eine veränderte Datenschutzgesetzgebung und die zunehmend kritische Haltung von Datenschützern gegenüber gängigen Datenverarbeitungspraktiken. Im Zuge verstärkter regulatorischer Durchsetzung, auch aufgrund richterlicher Urteile, müssen Nutzer explizit einwilligen, wenn ihre Daten für personalisierte Werbung herangezogen werden sollen. Dies ist nicht die erste Anfrage der EU-Kommission an den Tech-Giganten. Zuvor wurden bereits ähnliche Informationen von Meta und dem chinesischen Unternehmen TikTok bezüglich der Handhabung extremistischer Inhalte sowie des Jugendschutzes eingefordert. Insbesondere interessiert sich die Kommission für Metas Vorgehen bei der jüngst gestarteten Kurznachrichtenplattform, welche als Konkurrenz zu Elon Musks neu übernommenem X (früher bekannt als Twitter) positioniert wird. Meta ist angehalten, bis zur Mitte März die gewünschten Informationen zu übermitteln, woraufhin die EU-Kommission entscheiden wird, welche Schritte als Nächstes zu ergriffen sind.