Entspannung am US-Arbeitsmarkt: Fed signalisiert positive Tendenzen

Eulerpool News
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Die zuletzt überhitzt wirkende US-Arbeitsmarktsituation zeigt Anzeichen einer Abkühlung, was bei den politischen Verantwortlichen der Federal Reserve auf Zustimmung stoßen dürfte. Nach neuesten Daten des Arbeitsministeriums sank die Zahl der offenen Stellen am Ende des Monats März auf 8,5 Millionen – der niedrigste Wert seit dem Frühjahr 2021. Zudem wurden die wenigsten Jobs seit knapp vier Jahren besetzt, was darauf hindeutet, dass die zuvor nahezu unstillbare Nachfrage der Arbeitgeber nach Arbeitskräften langsam nachlässt. Eine solche Verlangsamung auf dem Arbeitsmarkt wäre eine Erleichterung für die Fed-Politiker, die ihre zweitägigen Beratungen angesichts anhaltend schwer auszurottender Inflation abschließen. Die Fed-Vertreter haben ihr Verständnis zum Ausdruck gebracht, dass ein Rückgang der offenen Stellen auf eine bessere Balance zwischen Angebot und Nachfrage hindeute. Für die Beschäftigten könnte diese Balance allerdings den Verlust der Verhandlungsmacht bedeuten, die zuletzt zu starken Lohnzuwächsen geführt hatte. Die Zahl der Berufstätigen, die freiwillig kündigten, fiel auf 3,3 Millionen – so wenig wie seit über drei Jahren nicht mehr. Dies steht in starkem Kontrast zu den Zeiten des sogenannten 'Great Resignation' im Jahr 2022, als monatlich mehr als vier Millionen den Arbeitsplatz wechselten. Nick Bunker, Direktor für Wirtschaftsforschung beim Indeed Hiring Lab, kommentierte die aktuellen Entwicklungen als überwiegend positiv sowohl für den Markt als auch für die Wirtschaft insgesamt und betrachtet sie in der nahen Zukunft als nachhaltig. Allerdings warnte Bunker, dass, sollten die offenen Stellen weiter sinken, dies schließlich zu einem Rückgang bei der Einstellung arbeitsloser Personen führen und die Arbeitslosigkeit steigen könnte. Aktuell gibt es jedoch noch wenig Anlass zur Sorge, denn trotz sichtbarer Stellenstreichungen einiger großer Unternehmen bleiben Entlassungen insgesamt niedrig und gingen im März zurück. Außerdem gibt es immer noch rund 1,3 offene Stellen für jeden Arbeitslosen. Jüngst veröffentlichte Daten des Arbeitsministeriums zeigten zudem, dass das Lohnwachstum in den ersten drei Monaten des Jahres an Fahrt gewonnen hat, was darauf deutet, dass Arbeitnehmer weiterhin Einflussmöglichkeiten behalten. Diese Daten wurden im Rahmen der monatlichen Umfrage des Arbeitsministeriums zu offenen Stellen und Arbeitsplatzwechseln erhoben. Eine aktuellere Einschätzung des Arbeitsmarktes wird für Freitag erwartet, wenn die Regierung ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht herausgibt. Experten rechnen damit, dass die Daten zeigen werden, dass im April circa 240.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden und die Arbeitslosenquote unter 4 Prozent bleibt – und das den 27. Monat in Folge.