Drohende EU-Kartellstrafe belastet Delivery Hero

  • Delivery Hero droht EU-Kartellstrafe über 400 Millionen Euro.
  • Aktie brach um knapp 14 Prozent ein.

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Der Essenslieferdienst Delivery Hero muss sich auf erhebliche finanzielle Mehrbelastungen einstellen, da mögliche Verstöße gegen das EU-Kartellrecht signifikant teurer werden könnten als zunächst angenommen. Das Unternehmen teilte mit, dass die entsprechende Strafe bei über 400 Millionen Euro liegen könnte. Bislang hatte Delivery Hero lediglich 186 Millionen Euro für diesen Rechtsstreit zurückgestellt. Aus diesem Grund sieht sich der Lieferdienst gezwungen, die Rückstellungen erheblich zu erhöhen. Diese Nachricht sorgte am Montag zu Handelsbeginn für einen deutlichen Kursrückgang der Delivery-Hero-Aktie, die um knapp 14 Prozent auf 18,23 Euro einbrach und damit nahe an das Rekordtief von Februar herankam. Noch Mitte Mai lag der Kurs über 32 Euro, was die jüngste Entwicklung umso dramatischer erscheinen lässt. Giles Thorne vom Analysehaus Jefferies glaubt jedoch, dass der eigentliche Markt-Schock nicht in der Höhe der Strafe oder in der finanziellen Belastung für den Essenslieferanten liegt. Vielmehr könnte die Buße als Präzedenzfall für ähnliche Fälle dienen. Thorne lobt die schnellen Reaktionen von Delivery Hero und hebt hervor, dass es positiv sei, dass das Management die mögliche Geldbuße sofort offengelegt habe. Der von der EU-Kommission angestrengte Rechtsstreit dreht sich um den Verdacht wettbewerbswidriger Absprachen zur Aufteilung nationaler Märkte, den Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen und das Aussprechen von Abwerbeverboten. Bereits im Juli 2022 und erneut im November 2023 gab es unangekündigte Durchsuchungen bei Delivery Hero und anderen Unternehmen der Branche.
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