Dow Jones erreicht weiteres Rekordhoch dank Aussicht auf Zinswende

Eulerpool News
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Die Aussicht auf eine Zinswende im neuen Jahr hat den Dow Jones Industrial am Donnerstag zu einem weiteren Rekordhoch verholfen. Der bekannteste Wall-Street-Index kletterte zeitweise knapp unter die Marke von 37.300 Punkten. Auch der Nasdaq 100 und der S&P 500 sind nur noch wenige Punkte von ihren Bestmarken entfernt, konnten jedoch zuletzt nicht mehr richtig vom Fleck. Rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss stieg der Dow um 0,15 Prozent auf 37.146,02 Zähler. Der S&P 500 gewann 0,06 Prozent auf 4.709,92 Punkte. Der Nasdaq 100 drehte nach einem freundlichen Start in die Verlustzone und gab zuletzt um 0,45 Prozent auf 16.487,50 Zähler nach. Die US-Notenbank Fed hatte am Vortag die Märkte befeuert, indem sie deutliche Signale für Zinssenkungen im Jahr 2024 gab. Die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell hatten an der Wall Street "die stärkste Kaufwelle des gesamten Jahres ausgelöst", kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets die Euphorie der Anleger. Die bisherige Zurückhaltung von Powell in Bezug auf Zinssenkungen wurde nun durch die Ankündigung von drei Schritten nach unten um jeweils 0,25 Prozentpunkte für 2024 aufgelöst. Daraufhin rechnen die Märkte nun mit sechs Zinssenkungen im kommenden Jahr. Mögliche rezessive Tendenzen könnten dabei eine Rolle spielen, auch wenn die aktuellen Daten aus dem Einzelhandel noch nicht darauf hindeuten. Im November rechneten Experten mit einem leichten Rückgang der Einzelhandelsumsätze, jedoch stiegen diese im Vergleich zum Oktober. Analyst Tobias Basse von der NordLB spricht von einer "leicht positiven Überraschung" und sieht den US-Konsumenten als "eine tragende Säule" an, auf die die heimische Wirtschaft sich stützen kann. Die Aktien von Goldman Sachs stachen unter den Einzelwerten im Dow besonders hervor und gewannen ohne Nachrichten 5,3 Prozent hinzu. Intel hingegen, die zeitweise um mehr als 5 Prozent gestiegen waren, legten zuletzt nur noch um 1,1 Prozent zu. Der größte Hersteller von PC-Prozessoren kündigte neue Chips für PC und Rechenzentren an, wodurch Intel seinen Anteil am boomenden Markt für KI-Hardware ausbauen möchte. Die Aktien des Software-Entwicklers Adobe sackten im S&P 100 und Nasdaq 100 dagegen um 6,5 Prozent ab. JPMorgan-Analyst Mark Murphy bezeichnete die Entwicklung im vierten Geschäftsquartal zwar als robust, monierte jedoch, dass die ersten Aussagen zum neuen Geschäftsjahr 2023/24 den Erwartungen hinterherhinkten. Moderna verzeichnete hingegen einen Anstieg von 9,3 Prozent, während Biontech um 8,5 Prozent zulegte. Die Kombination eines mRNA-Wirkstoffes von Moderna mit einem Krebsmittel des Pharmariesen Merck & Co in Tests gut abgeschnitten hat. Bei Patienten, denen schwarzer Hautkrebs entfernt wurde, sank das Risiko einer Wiederkehr des Melanoms oder eines tödlichen Ausgangs der Erkrankung deutlich. Rivian, ein Konkurrent von Tesla, verzeichnete einen Anstieg von 12,6 Prozent. Der Telekomriese AT&T wird im Rahmen eines Pilotprogramms zur Reduzierung der Transportemissionen Elektro-Fahrzeuge von Rivian kaufen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Auch Foot Locker konnte deutliche Gewinne verbuchen und stieg um 9,1 Prozent. Das Investmenthaus Piper Sandler empfahl die Aktien des Sportmodehändlers zum Kauf.