DHL Group: Aktienkurs im freien Fall nach ernüchterndem Geschäftsbericht

Die Anleger des Logistikriesen DHL Group erlebten einen weiteren enttäuschenden Handelstag, da schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick den Aktienkurs auf den niedrigsten Stand seit Mitte November fallen ließen. Ein Minus von sechs Prozent auf 39,18 Euro besiegelte das Ende der Erholungsgewinne, die die Aktie seit November verzeichnet hatte. Der Kursverlust summierte sich damit auf nahezu 13 Prozent im neuen Jahr, was DHL zu einer der am schlechtesten performenden Aktien im Dax machte. DHL Group hatten im November die Prognosen für den operativen Gewinn korrigiert, jedoch Hoffnung auf eine verzögerte, aber dennoch anstehende konjunkturelle Erholung gemacht. Diese Hoffnung scheint nun verflogen. Analyst Sumit Mehrotra von der Societe Generale zog seine Kaufempfehlung bereits einen Tag vor Veröffentlichung der neuesten Zahlen zurück und prognostizierte, dass erst eine gesamtwirtschaftliche Belebung dem Unternehmen wieder Auftrieb geben könnte. Das operative Ergebnis der DHL Group lag, bereinigt um Sondereinflüsse, deutlich unter den Erwartungen der Analysten, wie Samuel Bland von der US-Bank JPMorgan bemerkte. Auch die Sendungsmengen im Business-to-Business-Segment (B2B) erholten sich nicht, was als weiterer Dämpfer für den Logistikkonzern betrachtet wurde. Andy Chu von der Deutschen Bank bestätigte das Fehlen einer Erholung im B2B-Bereich und verwies darauf, dass eine Neubewertung der Aktie erst bei einem Anstieg der Transportmengen zu erwarten sei. Immerhin gab es auch positives Feedback von Finanzexperten. Johannes Braun von der Investmentbank Stifel hob hervor, dass die Entscheidung von DHL, sich nicht am Bieterwettbewerb für DB Schenker zu beteiligen, am Markt wohlwollend aufgenommen werde. Positiv äußerte sich auch Patrick Creuset von Goldman Sachs über die Kapitalverwendung, insbesondere hinsichtlich der Dividendenstabilität und der Erhöhung des Aktienrückkaufprogramms auf 4 Milliarden Euro sowie der kommunizierten Strategie in Bezug auf Fusionen & Übernahmen.