Deutsche zeigen sich optimistisch für das kommende Jahr

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Die Deutschen gehen mit einer deutlich positiveren Einstellung ins neue Jahr als noch vor einem Jahr. Das ergab eine repräsentative Studie des Hamburger Zukunftsforschers Horst Opaschowski in Zusammenarbeit mit dem Ipsos-Institut. Demnach sehen fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) dem kommenden Jahr mit großer Zuversicht entgegen, während es im Vorjahr lediglich ein Drittel (35 Prozent) war. Trotz der aktuellen Krisen und Kriege geht es den meisten Deutschen persönlich gut, wie rund zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) bestätigen. Allerdings sind die Deutschen etwas skeptischer, wenn es um die Zukunftsaussichten geht, wie eine weitere repräsentative Umfrage im Auftrag der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco zeigt. Hier blicken lediglich 41 Prozent der Befragten optimistisch in die Zukunft. Interessanterweise kann die Politik sich den gestiegenen Optimismus der Bevölkerung nicht auf die Fahnen schreiben. Lediglich 34 Prozent der Befragten sind mit dem Krisenmanagement der Regierung zufrieden. Im Vergleich zu Anfang 2020, als noch 65 Prozent mit der Arbeit der Regierung zufrieden waren, ist das ein drastischer Rückgang. Besonders bemerkenswert ist der Rückgang bei der 50plus-Generation, bei der der Optimismus von 68 auf 32 Prozent gesunken ist. Offenbar hat der Staat seine Rolle als Kümmerer in der Krise verloren. Auch die Politiker haben mit Politikverdrossenheit zu kämpfen. Laut der Umfrage der BAT-Stiftung sind ganze 87 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die Politiker 2024 weiter an Zustimmung verlieren werden. Bei den über 50-Jährigen teilen sogar 92 Prozent diese Einschätzung. Eine große Sorge der Deutschen ist die Kluft zwischen Arm und Reich, die Wohnungsnot und der drohende Wohlstandsverlust. Viele Menschen fühlen sich gesellschaftlich ausgeschlossen, insbesondere Geringverdiener und Bewohner kleinerer Städte und Dörfer. Nur rund 20 Prozent dieser Bevölkerungsgruppen haben noch Vertrauen in die Regierung. Laut Opaschowski spielen Themen wie Migration, Klimawandel sowie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten in den Einstellungen der Menschen keine große Rolle. Der Eindruck sei, dass es überall kriselt. Die Deutschen wünschen sich mehr Zusammenhalt (64 Prozent), ziehen sich jedoch gleichzeitig ins Private zurück. Die eigenen vier Wände dienen dabei als Schutzschirm. Dennoch bedeutet dies nicht, dass die Deutschen nicht reiselustig sind. "Urlaubsdomizile sind das zweite Zuhause", so Opaschowski. Eine weitere Studie ergab, dass hingegen die Mehrheit der Jugendlichen Angst vor Kriegen hat. 53 Prozent der Befragten nannten Kriege als Grund großer persönlicher Befürchtungen. Dies sei zwar im Vergleich zum Vorjahr gesunken, jedoch wurden dabei die jüngsten Ereignisse wie der Krieg zwischen Israel und der Hamas noch nicht berücksichtigt. Opaschowski beobachtet seit vielen Jahren eine wachsende Sorge vor Kriminalität und Aggression in der deutschen Gesellschaft. Der Umgangston werde immer aggressiver und es drohe, Aggressivität zur Normalität zu erklären. Die Mehrheit der Befragten unterstützt jedoch den Appell, mehr zusammenzuhalten und weniger egoistisch zu sein.