Deutsche Unternehmen skeptisch über die Konjunkturentwicklung im Jahr 2024

Eulerpool News
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Eine aktuelle Erhebung des Institutes der deutschen Wirtschaft (IW) offenbart eine gedämpfte Stimmung unter deutschen Unternehmen. Nahezu vier von zehn Firmen befürchten für das Jahr 2024 einen Produktionsrückgang in Anbetracht globaler wirtschaftlicher Unwägbarkeiten. Lediglich ein knappes Viertel rechnet mit einer Zunahme ihrer Produktion. Diese Erwartungen haben sich seit dem Herbst 2023 noch einmal verschlechtert, wie die in Köln ansässigen Forscher eingehend analysierten. Eine spürbare konjunkturelle Erholung scheint für das bevorstehende Jahr somit nicht in Sicht. Die Beschäftigungsaussichten bieten jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer – eine leichte Verbesserung wurde festgestellt, denn 23 Prozent der befragten Firmen prognostizieren eine höhere Mitarbeiterzahl. Dennoch lässt der überwiegende Pessimismus (35 Prozent sehen einen Beschäftigungsrückgang) vermuten, dass der seit 2005 anhaltende Beschäftigungszuwachs sein Ende finden könnte. Die regionale Differenzierung der Produktionsaussichten zeigt ein gemischtes Bild. Insbesondere in der südostdeutschen Region, geprägt von Sachsen und Thüringen, herrscht ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Firmen, die von steigender oder sinkender Produktion ausgehen. Die dortige Dominanz der Elektro- und Informations- und Kommunikationsbranche mag diese Bilanz positiv beeinflussen. Dagegen zeichnet sich in der nordostdeutschen Region inklusive Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin ein deutlich düstereres Bild ab. Dort rechnen fast die Hälfte der Firmen mit Einbußen, während nur 17 Prozent eine Produktionssteigerung erwarten. Die Stimmung im kooperierenden Mittelstand wird vom Mittelstandsverbund ebenso als besorgniserregend beschrieben. Mit Blick auf die kommenden Monate erwarten fast doppelt so viele Mittelständler sinkende Umsätze im Gegensatz zu den Optimisten. Die Befragten empfehlen vorrangig politische Maßnahmen wie den Abbau von Überregulierung und eine Reformierung des Steuerrechts, um die Lage der Unternehmen zu verbessern. Beeinflusst von den Rückmeldungen zahlreicher Branchenexperten, darunter Vertreter aus den Bereichen Küchen und Möbel, Konsumelektronik, Schuhe und Textil sowie dem Bauhandwerk, zeichnet die Studie ein ganzheitliches Bild der Unternehmenserwartungen in Deutschland.