Deutsche Baumarkt-Riesen bleiben bei Cannabis vorsichtig

Eulerpool News
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Die beschlossene Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland lässt große Baumarkt-Ketten unbeeindruckt. Die Frage, ob bald Hanfsamen oder gar Cannabis-Pflanzen zwischen Schrauben und Lacken zu finden sein werden, scheint momentan eindeutig beantwortet: Nein. OBI, Toom und Hornbach lassen verlauten, dass die Liberalisierung der Cannabis-Gesetzgebung keinerlei Einfluss auf das bestehende Produktportfolio hätte. Angesichts der neuen Rechtslage, die privaten Anbau in begrenztem Rahmen erlaubt, könnte man eine Erweiterung des Sortiments erwarten. Doch statt einer "grünen Welle" im Einzelhandel prägen Zurückhaltung und Abwarten die Szenerie. Bauhaus hingegen zeigt sich in einer Position der Abwägung, wie nicht allein rechtliche und ethische Fragen, sondern auch komplexe Themen wie die kontrollierte Abgabe von Saatgut den Entschluss beeinflussen könnten. Die Endkunden-Nachfrage wird ebenfalls als ein bedeutsames Kriterium für zukünftige Entscheidungen genannt. Man horcht auf die Stimme der Kunden, lasse sich aber nicht drängen. Die Vorsicht der Baumarkt-Riesen spiegelt die Ambivalenz wider, mit der der Handel auf das Cannabisgesetz blickt, das am Ostermontag aktiv wird. Der Gesetzentwurf gestattet den Besitz und Transport von bis zu 25 Gramm trockenem Cannabis für den Eigenbedarf und erhöht die erlaubte Lagermenge im privaten Raum auf 50 Gramm. Die private Kultivierung bis zu drei Pflanzen ist ebenfalls Teil des Pakets, aber der Schutz vor Diebstahl und der Zugriff durch Minderjährige durch adäquate Sicherheitsvorkehrungen wird vorausgesetzt – ein weiteres Feld potenzieller Bedenken für die Baumärkte. Wie die Kette reagieren wird, wenn sich die Kundenwünsche deutlicher artikulieren, bleibt abzuwarten. Aktuell bleibt das Gras an dieser Front jedoch fest im Boden verwurzelt.