Dax steigt nach EZB-Entscheidung auf Wochenhoch

Eulerpool News
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In der Börsenwelt sorgt die Europäische Zentralbank (EZB) für Auftrieb. Der deutsche Leitindex Dax kletterte am Donnerstag um 0,47 Prozent und erreichte mit 17.800,29 Punkten den Höchststand der Woche. Experten spekulieren bereits, ob der imposante siebentägige Rekorderfolg, der den Dax in der Vorwoche auf annähernd 17.817 Zähler hievte, bald Fortsetzung findet. Während der Dax einen moderaten Anstieg verzeichnet, verbuchen andere europäische Hauptindizes wie der EuroStoxx 50 und der französische Cac 40 noch stärkere Gewinne. Der MDax, Heimat der mittelgroßen deutschen Unternehmen, wandelte zwischenzeitlich sein Minus in Plus um und schloss mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 26.188,88 Punkten. Die Perspektive der EZB auf einen rascheren Inflationsrückgang als noch im vergangenen Dezember prognostiziert, erweckt an den Märkten Zuversicht. Hinzu kommen Spekulationen über mögliche Zinssenkungen, da sich laut EZB-Prognose die wirtschaftliche Lage im Euroraum verschlechtert. Ulrich Kater, der Chefvolkswirt der DekaBank, interpretiert die Situation durchaus positiv und sieht den Euroraum auf einem guten Weg, die Inflation zu bekämpfen. Allerdings betont er, dass die Arbeit noch nicht getan ist und die EZB erst wirklich zufrieden sein kann, wenn das Inflationsziel von 2 Prozent erreicht ist. Er hält Zinssenkungen ab Juni für wahrscheinlich, wenn auch vorsichtiger als manche Marktakteure erhoffen. Impulse erhielt durch die Zinsdiskussion vor allem die Immobilienbranche. Vonovia schoss an die Dax-Spitze und verbuchte einen Anstieg um 3,6 Prozent. Im MDax zogen LEG, TAG Immobilien und Aroundtown kräftig an, ihre Kursgewinne lagen zwischen fast 4 und 6,2 Prozent. Auf der Verliererseite stand Bayer mit einem Minus von 3,5 Prozent am Ende des Dax. Der Grund dafür war eine zurückgezogene Kaufempfehlung des Analysehauses Bernstein Research, nachdem Bayer der Option einer Aufspaltung eine Absage erteilt hatte. Der Automobilzulieferer Continental verlor 1,6 Prozent, nachdem Jahreszahlen und Prognosen für 2024 die Anleger nicht überzeugen konnten. Auch Brenntag musste einen Rückgang um 2,8 Prozent hinnehmen, da der Chemikalienhändler eine eher vorsichtige Erwartungshaltung für das kommende Jahr darlegte. Währenddessen blieb Merck KGaA trotz anfänglicher Gewinne letztlich weitgehend unverändert. Trotz zufriedenstellender Ergebnisse schienen die fehlenden Aussichten auf eine Belebung des Life-Science-Sektors nach der starken Performance der Aktie zu Beginn des Jahres die UBS-Analysten leicht zu enttäuschen. Im MDax stachen Hugo Boss mit einem Verlust von rund 12 Prozent hervor, während im SDax GFT Technologies um über 7 Prozent fiel. Ernüchterung herrschte bei Hugo Boss aufgrund eines hinter den Erwartungen liegenden Umsatz- und Ergebnisziels sowie einer nach hinten verschobenen Umsatzprognose für 2025. Bei GFT Technologies enttäuschte besonders die Vorsteuerergebnis-Prognose. Der Euro wurde zum Nachmittag hin mit 1,0886 US-Dollar getauscht. Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite auf 2,37 Prozent, der Rentenindex Rex stieg leicht, und der Bund-Future legte ebenfalls zu.