Dax erklimmt die 18.000-Punkte-Marke inmitten der US-Börsenrally

Die deutsche Börsenlandschaft erlebte eine historische Momentaufnahme, als der Dax erstmals die psychologisch wichtige Marke von 18.000 Punkten durchbrach, getragen von einer anhaltenden Rally an den US-Märkten. Der Sprung des Dax auf einen Höchststand von 18.001,42 Zählern war allerdings nicht von Dauer, denn geringfügige Rückgänge sorgten letztendlich für ein knappes Minus von 0,02 Prozent beim Börsenschluss, was einem Stand von 17.961,38 Punkten entspricht. Parallel dazu musste der MDax für mittelgroße Unternehmen einen leichten Rückgang um 0,21 Prozent auf 26.352,47 Punkte hinnehmen. Beobachter der Szene wie Jürgen Molnar von Robomarkets wiesen darauf hin, dass selbst ein wieder leicht anziehendes Inflationsniveau in den USA die Marktdynamik bisher nicht zu bremsen vermochte, obwohl dies eine mögliche erste Zinssenkung weiter in die Zukunft verschieben könnte. Mit Blick auf die kommenden Ereignisse erwartet Molnar, dass der bevorstehende große Verfallstag an den Terminbörsen – ein Tag, an dem eine Vielzahl von Optionen und Futures ausläuft – insbesondere in der Nähe der 18.000 Punkte für zusätzliche Spannung an den Märkten sorgen könnte. Unternehmensberichte sorgten derweil für weitere Akzente im Marktgeschehen. Hier stach besonders Zalando hervor, das nach Bekanntgabe eines über den Erwartungen liegenden operativen Jahresgewinns und einer positiven mittelfristigen Wachstumsperspektive einen Kurssprung von nahezu 19 Prozent erlebte. Eon überzeugte ebenfalls mit starken Zielvorgaben bis 2028 und einem Kursplus von sechs Prozent, was zugleich die Aktien von RWE positiv beeinflusste, die ihrerseits knapp ein Prozent zulegten. Adidas konnte sich von anfänglichen Verlusten erholen und schloss mit einem Plus von fast vier Prozent, nachdem der Ausblick für das erste Quartal von Analysten als „deutlich positiver“ interpretiert wurde. Gegen den Trend mussten hingegen die Vorzugsaktien von Volkswagen Verluste einstecken und büßten fast sechs Prozent ein, bedingt durch den Ausblick auf Kompromisse und Marktanteilsverluste im Segment der Elektroautos in China bis 2026. Auch auf europäischer Ebene gab es Grund zur Zuversicht: Der EuroStoxx 50 überquerte erstmals seit dem Platzen der Dotcom-Blase die Schwelle von 5.000 Punkten und legte 0,35 Prozent zu. Der Cac 40 in Frankreich setzte seine Rekordjagd fort und erzielte Gewinne von 0,6 Prozent, während der britische FTSE 100 um 0,3 Prozent stieg. In den USA verzeichnete der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss ein Plus von 0,4 Prozent. Im Devisenmarkt konnte der Euro an Wert zulegen, mit einem von der Europäischen Zentralbank festgesetzten Referenzkurs von 1,0939 US-Dollar. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite leicht an, während der Bund-Future einen Rückgang verzeichnete.