Daimler Truck: Betriebsrat fordert langfristige Strategie jenseits kurzfristiger Renditeziele

  • Betriebsrat fordert langfristige Strategie und nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit für Daimler Truck.
  • Unternehmensfokus soll trotz Margenzielen auch auf Zukunftsperspektiven für Beschäftigte liegen.

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Der Betriebsratsvorsitzende von Daimler Truck, Michael Brecht, hat an die Führung des Nutzfahrzeugherstellers appelliert, die strategische Ausrichtung des Unternehmens nicht allein auf kurzfristige Kosteneinsparungen zu beschränken. Brecht wies darauf hin, dass eine einseitige Ausrichtung auf Aktionärsinteressen der falsche Ansatz sei und forderte den Vorstand auf, eine langfristige Strategie zu entwickeln, die die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherstellt. Der Fokus solle auf einer positiven Zukunftsperspektive für die Beschäftigten liegen, bei gleichzeitiger Öffnung für effizienzsteigernde Maßnahmen. Bei der Einführung der neuen Unternehmenschefin Karin Radström betonte Aufsichtsratschef Joe Kaeser jedoch den Ehrgeiz, in der Branche auch bei der Marge führend zu sein. Im Hinblick auf einige Konkurrenten, die operative Gewinnspannen von bis zu 15 Prozent erzielen, äußerte er die Erwartung, sich in mittlerer bis ferner Zukunft nicht hinter diesen einreihen zu müssen. Für das laufende Jahr strebt Daimler Truck immerhin eine Marge von 8 bis 9,5 Prozent an, was Brecht angesichts der vergangenen zehn Prozent Gewinn vor Steuern als Zielmarke überraschte. Trotz einer aktuellen Absatzschwäche und Kurzarbeit in Teilen des Werks Wörth sieht Brecht das Unternehmen nicht in finanzieller Schieflage. Um die Zukunft der Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern, legte Brecht zudem eigene Vorschläge vor. Eine stärkere Kundenorientierung im Vertrieb und den firmeneigenen Servicezentren sei essenziell, um gegenüber Wettbewerbern wie Scania und Volvo aufzuholen. Des Weiteren mahnte die Arbeitnehmervertretung, die Abhängigkeit von externen Zulieferern zu reduzieren. Brecht ist überzeugt, dass viele Produktionsprozesse effizienter intern gehandhabt werden könnten. Ein weiterer Punkt auf Brechts Agenda ist der Ausbau der Plattformstrategie zur effizienteren Nutzung von Komponenten über verschiedene Produktlinien hinweg. Zahnräder und Wellen könnten hierbei als Standardkomponenten in diversen Getrieben Verwendung finden. Mit mehr als 100.000 Beschäftigten weltweit zählt Daimler Truck zu den größten Nutzfahrzeugherstellern. In den USA ist das Unternehmen unter den Marken Freightliner und Western Star präsent und deckt eine Produktpalette von leichten bis schweren Lkw ab.
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