Continental steht vor Bremshürde: BMW setzt neue Aufträge aus

Eulerpool News
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In der Automobilzulieferbranche rumort es: Continental hat momentan mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die auch den Kunden BMW betreffen. Angesichts eines Bremssystem-Rückrufs wurden die Hannoveraner vorerst von der Vergabe neuer Aufträge durch den bayerischen Autobauer ausgeschlossen. Diese Entscheidung wurde durch Philipp von Hirschheydt, den Leiter der Zuliefersparte bei Continental, in einer internen Managementkonferenz bestätigt, wie Teilnehmer berichteten. Während das Management von Continental Zuversicht vermittelte, das Problem bald zu lösen, hielten sich beide Unternehmen mit öffentlichen Kommentaren zurück. Die Auswirkungen machten sich auch auf dem Aktienmarkt bemerkbar. Contis Papiere sanken am Vormittag um 1,2 Prozent und bildeten damit das Schlusslicht im Dax. Eine Studie der UBS identifizierte das Unternehmen zudem als einen der weniger attraktiven Werte in der Zuliefererbranche – eine Beurteilung, die auch Schaeffler erhielt. BMWs Aktien verzeichneten gleichzeitig einen Rückgang um 0,4 Prozent, gerade als BMW seine Jahresprognose veröffentlichte. Das zugrundeliegende Problem betrifft den Rückruf von BMW-Fahrzeugen wegen eines Bremssystems von Continental. BMW hatte bereits im Februar in den USA einen großen Rückruf gestartet; dabei kamen bis zu 80.000 Autos infrage. Unter Umständen, so vermutet es das "Manager Magazin", könnte es weltweit sogar um bis zu 370.000 Fahrzeuge gehen. Das besondere an der Situation: Einzig BMW verbaut die besagte Bremskomponente. Der finanzielle Rahmen für die Austauschkosten wird auf etwa 1.000 Euro pro Fahrzeug geschätzt. Die mögliche Gesamtbelastung für Continental könnte sich damit auf bis zu 400 Millionen Euro belaufen. Beide Firmen sind derzeit dabei, betroffene Bremssysteme per Ferndiagnose zu identifizieren, um den tatsächlichen Umfang der erforderlichen Austauschaktion zu bestimmen. Continental betont die hohen Sicherheitsstandards seiner Produkte und die integrierte Rückfallebene, die stets die Fahrtüchtigkeit des Autos sicherstellen soll.