Boeing unter Druck: Stellenabbau und Streik verkomplizieren Zukunftspläne

  • Boeing plant 10% Stellenabbau und verschiebt Jet-Auslieferung auf 2026.
  • Streik kostet Boeing monatlich eine Milliarde Dollar und gefährdet Finanzlage.

Eulerpool News·

Boeing steht vor erheblichen Herausforderungen: Der Aktienkurs sank am Freitag nach Börsenschluss um 2%, als das Unternehmen ankündigte, seine Belegschaft um 10% oder rund 17.000 Stellen zu reduzieren. Zudem verschiebt sich die erste Auslieferung des 777X-Jets auf 2026. Diese Schritte sind eine Reaktion auf den anhaltenden Streik der International Association of Machinists and Aerospace Workers, der das Unternehmen schwer belastet. CEO Kelly Ortberg erklärte in einer Botschaft an die Mitarbeiter die Notwendigkeit der schwierigen Entscheidungen, um strukturelle Änderungen vorzunehmen und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Die Stellenstreichungen betreffen Führungskräfte ebenso wie Mitarbeiter auf verschiedenen Ebenen. Zum Ende des Jahres 2023 beschäftigte Boeing etwa 171.000 Personen. Dieser Streik stellt Boeing auf mehreren Ebenen vor Probleme: Die Produktion des beliebten 737 Max soll bis Jahresende auf 38 Maschinen monatlich gesteigert werden, doch die Arbeitsniederlegung behindert diese Pläne. Laut S&P Global kostet der Streik das Unternehmen rund eine Milliarde Dollar im Monat trotz ergriffener Sparmaßnahmen. Infolge der finanziellen Belastungen hat die Ratingagentur S&P Boeing auf CreditWatch Negative gesetzt, was die Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung erhöht. Mit einem vorausgesagten negativen Cashflow von rund 10 Milliarden Dollar im Jahr 2024 dürfte Boeing auf eine Kapitalerhöhung mittels Aktienemission angewiesen sein. Angefüllt mit rund 58 Milliarden Dollar Schulden und 12.6 Milliarden Dollar Flüssigmitteln am Ende des zweiten Quartals scheint dieser Schritt unausweichlich. Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft gerieten in dieser Woche ins Stocken, als Boeing eine Klage wegen unfairer Arbeitspraktiken gegen die IAM einreichte und seinen Vertragsvorschlag zurückzog. Boeing beharrte darauf, dass die Gewerkschaft "unvernünftige Forderungen" stelle. Eine schnelle Lösung des Streiks ist nicht in Sicht, zumal die Gewerkschaft nach dem jüngsten Scheitern der dritten Verhandlungsrunde weiteren Gesprächen ablehnend gegenübersteht.
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