Boeing unter Druck: Herausforderungen durch Streiks und Finanzierungsbedarf

  • Boeing reduziert Belegschaft und verschiebt Jet-Lieferung wegen Streiks.
  • Finanzierungskosten könnten durch herabgestufte Kreditwürdigkeit steigen.

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Boeing steht derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sich auf den Aktienkurs und die Unternehmensstrategie auswirken. Nach der Ankündigung, die Belegschaft um 10 % zu reduzieren und die erste Lieferung des 777X-Jets auf 2026 zu verschieben, sank die Boeing-Aktie im nachbörslichen Handel um 2 %. Diese Entscheidungen wurden im Licht eines andauernden Streiks der International Association of Machinists and Aerospace Workers getroffen. Der CEO von Boeing, Kelly Ortberg, betonte in einer Nachricht an die Mitarbeiter die schwierige Lage des Unternehmens. Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Bedürfnisse der Kunden langfristig zu erfüllen, seien strukturelle Änderungen und harte Entscheidungen notwendig. Diese umfassen auch Entlassungen von Führungskräften und Mitarbeitern aller Ebenen. Der Arbeitsausstand beeinträchtigt Boeings Pläne, die Produktion der 737 Max-Jets bis Jahresende auf 38 Einheiten pro Monat zu steigern. Experten von S&P Global schätzen die durch den Streik verursachten Kosten auf etwa 1 Milliarde Dollar monatlich. Eine mögliche Herabstufung von Boeings Kreditwürdigkeit könnte die Finanzierungskosten zusätzlich erhöhen, zumal S&P einen Geldabfluss von rund 10 Milliarden Dollar im Jahr 2024 erwartet. Analysten von Wall Street prognostizieren, dass Boeing zur Kapitalbeschaffung eine Aktienemission in Erwägung ziehen könnte. Gespräche mit Investoren deuten darauf hin, dass die Kapitalaufnahme über 10 Milliarden Dollar betragen könnte, abhängig von der Dauer des Streiks. Entsprechende Verhandlungen mit der Gewerkschaft scheiterten zuletzt, was Boeing dazu veranlasste, eine unfaire Arbeitsbeschwerde gegen die Vertreter der IAM einzureichen. Die Verhandlungen gestalteten sich schwierig: Boeing warf der Gewerkschaft eine irreführende Öffentlichkeitsarbeit vor, die eine Lösung für die Mitarbeiter erschwere. Auch die seit dem 13. September laufenden Streiks gingen auf Unzufriedenheit mit Lohnvorstellungen und Sozialleistungen zurück. Die Aussicht auf schnelle Fortschritte bleibt gedämpft, doch Experten wie die Arbeitsrechtsanwältin Nicole Brenecki zeigten sich optimistisch, dass eine Rückkehr an den Verhandlungstisch unausweichlich sei.
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