Biden plant erneuten Berlin-Besuch: Eine Reise im kleineren Format

US-Präsident Joe Biden beabsichtigt, seinen wegen des Hurrikans "Milton" verschobenen Besuch in Deutschland rasch nachzuholen. Aus Regierungskreisen und dem Bundespräsidialamt verlautet, dass er am kommenden Freitag in Berlin erwartet wird, um Gespräche mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu führen. Ein ursprünglich in Rheinland-Pfalz geplanter großer Ukraine-Solidaritätsgipfel auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein wird jedoch noch nicht nachgeholt. Ursprünglich war der Besuch als Staatsbesuch mit sämtlichen protokollarischen Ehren vorgesehen, musste jedoch abgesagt werden. Stattdessen wird Biden nun zu einem kurz gehaltenen Arbeitsbesuch in der Hauptstadt erwartet. Geplant ist jedoch weiterhin der Empfang mit militärischen Ehren am Schloss Bellevue sowie eine Pressekonferenz mit Scholz. Zudem soll Biden für seine Verdienste um die deutsch-amerikanische Freundschaft ausgezeichnet werden. Noch nicht sicher ist hingegen, ob das geplante Vierer-Treffen mit Emmanuel Macron und Keir Starmer stattfinden kann. Der geplante Ramstein-Gipfel wird auf Ministerebene verschoben. Interessant wird es auch im Kanzleramt, das in terminliche Herausforderungen gerät, da Scholz früher von einem EU-Gipfel in Brüssel zurückreisen muss. Dies wird Bidens erster bilateraler Besuch in Deutschland sein, bevor er im Januar sein Amt übergibt. Die bevorstehenden Wahlen, bei denen er von Donald Trump oder Kamala Harris abgelöst werden könnte, könnten maßgeblichen Einfluss auf die deutsch-amerikanischen Beziehungen haben. Besonders Trumps mögliche Rückkehr besorgt viele Deutsche, während eine Präsidentschaft von Harris positiver gesehen wird. Laut einer YouGov-Umfrage erwartet eine Mehrheit der Deutschen bei einem erneuten Sieg Trumps negative Auswirkungen auf das deutsch-amerikanische Verhältnis. Die Mehrheit der Deutschen befürwortet außerdem höhere Verteidigungsausgaben, um die militärische Abhängigkeit von den USA zu reduzieren.