Aufwind an der Wall Street: US-Börsen trotzen Inflationsdaten

Eulerpool News
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Trotz eines zögerlichen Auftakts zu Beginn der Woche erlebten die New Yorker Börsen am Dienstag einen Aufschwung. Die positiven Impulse der US-Inflationsstatistiken entfalteten ihre Wirkung auf die Aktienkurse allerdings erst mit einer gewissen Verzögerung und ließen die Märkte von ihren Tageshochs leicht absinken. Nichtsdestotrotz konnte der Dow Jones Industrial ein beachtliches Plus von 0,57 Prozent auf 38 992,26 Punkte verzeichnen. Der breit gefasstere S&P 500 stieg um 0,87 Prozent auf 5162,45 Zähler, und der Nasdaq 100, der vor allem technologieorientierte Unternehmen umfasst, gewann 1,07 Prozent hinzu und schloss bei 18 144,05 Punkten. Im Fokus stand die unerwartet beschleunigte Steigerung der Verbraucherpreise im Februar, während Analysten zuvor eine stabile Inflationsrate prognostiziert hatten. Im Gegensatz dazu verringerte sich die Kerninflationsrate, allerdings nicht so stark wie vorhergesagt. Diese Rate wird ohne schwankungsintensive Bereiche wie Energie und Lebensmittel kalkuliert und gilt daher als relevanter Indikator für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Obwohl die Finanzmärkte bislang von einer Zinssenkung ab Juni ausgegangen waren, dämpften Vertreter der Fed diese Hoffnungen. Nach ihrer Aussage solle die weitere Entwicklung der Inflation abgewartet werden, was laut dem Ökonom Dirk Chlench eine Zinssenkung vor Mitte des Jahres unwahrscheinlich mache. Ein Highlight an den US-Börsen war Oracle mit einem unglaublichen Kursanstieg von zwölf Prozent, der das Unternehmen auf ein neues Rekordhoch katapultierte. Vor allem die neu gewonnenen Erfolge im Cloud-Geschäft wurden von Analysten positiv hervorgehoben. Eine weitere positive Nachricht kam von 3M, dessen Aktien um fünf Prozent nach der Bekanntgabe eines Führungswechsels stiegen. Im Mai wird William Brown, der ehemalige CEO von L3Harris Technologies, den aktuellen CEO Mike Roman ablösen. Auf der anderen Seite des Spektrums stand Boeing mit einem Kursverlust von vier Prozent. Anhaltende Lieferprobleme der 737-Max-Jets und kürzliche Sicherheitsvorfälle lasteten auf dem Flugzeugbauer. Spirit Aerosystems, der mögliche Übernahmekandidat von Boeing, verzeichnete ebenfalls Kurseinbußen. Southwest Airlines kündigte daraufhin an, ihre Kapazitäten und Investitionen für 2024 einzuschränken und Finanzziele zu überdenken, was zu einem Kursrutsch von 14 Prozent führte. Bei United Airlines wurde bekannt, dass eine Umstellung auf eine kürzere Boeing-Maschine sowie Gespräche mit Airbus über die A321neo stattfinden. Ein anderer Sektor erlebte ebenfalls einen Rückschlag: Acadia Pharmaceuticals verlor nach enttäuschenden Studienergebnissen zu einem neuen Schizophrenie-Medikament 16,5 Prozent an Wert. Das Management gab bekannt, die Entwicklung des Medikaments einzustellen.