Asiatische Börsen heben ab auf Zinssenkungsfantasie

Die Aussicht auf eine bevorstehende Leitzinssenkung in den Vereinigten Staaten hat die Aktienmärkte im asiatischen Raum merklich beflügelt. Die positive Dynamik der Wall Street, getrieben von einer Neubewertung der Zinspolitik nach den jüngsten Arbeitsmarktdaten, fand am Dienstag ihre Entsprechung in den Börsensälen von Tokyo bis Sydney. Investoren rechnen nun verstärkt damit, dass die amerikanische Notenbank bereits im September die Zinsen senken könnte, eine Korrektur früherer Annahmen, die noch von einer Verschiebung bis in den November ausgegangen waren. In Tokyo erlebte der Aktienhandel nach einer kurzen Auszeit eine lebhafte Wiederaufnahme. Der Nikkei 225 sprang um 1,6 Prozent nach oben und schloss auf 38 835 Zähler. Eine Schwächephase des Yen infolge zurückhaltender Kommentare von Masato Kanda, einem hochrangigen Vertreter des Finanzministeriums, kurbelte vor allem die Kurse exportorientierter Unternehmen an. Von frühen Gewinnen bis zur Stagnation reichte indessen die Performance des CSI 300 in China, der 3658 Punkten verharrte. Positiven Impulsen durch die Bereitschaft führender chinesischer Politiker, neue Lösungsansätze für die Immobilienkrise zu evaluieren, und eine gelockerte Hauskaufpolitik in Schlüsselregionen wie Shenzhen standen nach wie vor vorhandene Herausforderungen gegenüber. Die technologielastige Börse in Hongkong musste hingegen leichte Einbußen hinnehmen. Der Hang Seng gab um 0,5 Prozent nach und schloss bei 18 484 Punkten, was einem leichten Dämpfer der vorangegangenen Gewinnserie gleichkam. Währenddessen profitierte der australische Markt deutlich von der aktuellen Marktlage. Der S&P/ASX 200 stieg um 1,4 Prozent und erreichte 7793 Punkte. Inmitten der hohen Inflationsraten, die die Zentralbank dazu veranlassten, den Zinssatz auf einem Rekordniveau beizubehalten, spiegelte sich in den Kursen ein optimistischer Ausblick wider, während südkoreanische Aktien ebenfalls Zugewinne verzeichneten. Ein Resümee des Tages an den asiatischen Börsen zeigt einmal mehr, wie globale Zinsbewegungen und regionale Wirtschaftspolitik Hand in Hand gehen und Investoren auf der ganzen Welt beeinflussen können.