Aktienmärkte belastet durch Leitzins- und Wirtschaftssorgen

Eulerpool News
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Die Hoffnung auf eine rasche Senkung der Leitzinsen in den USA schwindet, während Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in China zunehmen. Dies belastet die US-Aktienmärkte zur Wochenmitte. Vor allem die zinssensibleren Technologiewerte an der Nasdaq geben merklich nach. Hinzu kommen die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten. Darüber hinaus werden frische US-Konjunkturdaten genau beobachtet. Der Dow Jones Industrial fiel am Mittwoch um 0,51 Prozent, während der marktbreite S&P 500 um 0,97 Prozent nachgab. Der technologielastige Nasdaq 100 sackte um 1,23 Prozent ab. Die Erwartungen an rasch sinkende Zinsen wurden gedämpft, nachdem sowohl der US-Notenbank-Direktor Christopher Waller als auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank Christine Lagarde entsprechende Signale gesendet hatten. Lagarde verwies dabei auf Unsicherheiten und Frühindikatoren, die noch nicht das gewünschte Niveau erreicht hätten. Ökonomen äußern zudem Bedenken über die wirtschaftliche Lage in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Die Erholung verlaufe insgesamt schleppend, so Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Die Analysten vom Bankhaus Metzler sehen die Wirtschaft dort weiterhin in großen Schwierigkeiten, aufgrund deflationärer Tendenzen, rückläufiger Auslandsinvestitionen und einer wachsenden Skepsis hinsichtlich der Wachstumsaussichten. Aus den USA wurden vor dem Börsenstart vor allem die Einzelhandelsdaten für Dezember bekannt gegeben, die besser als erwartet ausfielen. Die Preise importierter Güter stagnierten im Dezember, während ein Rückgang von 0,5 Prozent erwartet wurde. Überraschend stieg die Industrieproduktion Ende des vergangenen Jahres. Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt verbesserte sich ebenfalls im Januar weiter. Unter den Einzelwerten erholten sich die Aktien von Boeing etwas vom massiven Kursverfall der vergangenen Tage. Dennoch belastet noch immer die Beinahe-Katastrophe einer Maschine des Typs 737-9 Max, bei der ein Rumpfteil während des Fluges herausgebrochen war. Die US-Luftfahrtbehörde ordnete daraufhin an, Flugzeuge dieses Typs am Boden zu lassen. US Bancorp legte Quartalszahlen vor, bei denen der Gewinn im vierten Quartal sank. Dennoch übertraf das Finanzinstitut die Erwartungen des Marktes. Die Anteilscheine des Unternehmens gaben um 2,5 Prozent nach. Bei Verizon drückten Milliarden-Abschreibungen im Zuge des harten Wettbewerbs die Papiere des Telekomkonzerns um 1,5 Prozent ins Minus. Die Aktien von Spirit Airlines brachen um weitere 24 Prozent ein, nachdem sie bereits am Vortag um 47 Prozent gesunken waren. Ein US-Gericht hatte am Dienstag die Übernahme der angeschlagenen Fluggesellschaft durch den Konkurrenten Jetblue blockiert. Die Aktien von Jetblue hingegen verzeichneten einen Rückgang von über 9 Prozent, nachdem sie am Vortag noch knapp 5 Prozent gestiegen waren.