Aixtron stellt sich auf Wachstumsdelle ein - 2025 verspricht Besserung

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Nach Jahren des kräftigen Aufschwungs bereitet sich der Chipindustrie-Ausrüster Aixtron auf eine Phase verlangsamten Wachstums vor. Der Hersteller, bekannt für seine Anlagen zur Chipproduktion, prognostiziert für 2024 eine Abschwächung, getrieben durch eine nachlassende Dynamik im Elektroautomarkt. CEO Felix Grawert gibt sich jedoch optimistisch und verspricht für das Jahr 2025 eine Rückkehr zu starkem Erlöswachstum - insbesondere dank neuer Impulse im Segment der Leistungselektronik. Der Zwischenfall bei einem Schlüsselkunden, AMS-Osram, sorgt derweil für Irritationen auf dem Parkett: Die Aufhebung eines bedeutenden LED-Projekts könnte Zukunftserwartungen belasten, wobei Aixtron betont, dass für 2024 und 2025 keine Beeinträchtigung der Wachstumserwartungen vorläge. Dennoch führte die Nachricht zu einem Absacken der Aixtron-Aktie um 17 Prozent und zum vorläufigen Schlusslicht im MDax. Analysten äußern Bedenken hinsichtlich der mittelfristigen Unternehmensentwicklung, da hohe Erwartungen auf der Annahme fußen, dass sich MicroLEDs in der Konsumelektronik durchsetzen. Mit einem aktuellen Anteil von etwa 11 Prozent am Geschäft von Aixtron sind MicroLED-Anlagen noch in der Minderheit, wobei Experten bislang von einem signifikanten Wachstum in den folgenden Jahren ausgegangen sind. Für das Geschäftsjahr 2024 strebt Aixtron Umsätze zwischen 630 bis 720 Millionen Euro an. Das würde im Idealfall ein Umsatzplus von bis zu 14 Prozent bedeuten nach einem Wachstum von 36 Prozent im Jahr davor. Die weite Prognosespanne für das kommende Jahr reflektiert sowohl Unsicherheiten im Zusammenhang mit Exportlizenzen als auch die zunehmende Volumina von Einzelaufträgen. Darüber hinaus könnten Veränderungen im Bereich der Genehmigungsverfahren und eine gedämpfte Elektromobilitätsentwicklung Zukunftsprognosen beeinflussen. Trotz der Aussichten auf eine abgeschwächte Dynamik in nächster Zeit, weist Aixtron nach eigenen Angaben weiterhin eine robuste Profitabilität auf, mit einer erwarteten EBIT-Marge von 24 bis 26 Prozent für 2024. Im Vorjahr erreichte das Unternehmen eine Marge von 25 Prozent, was einem operativen Ergebnis von 156,8 Millionen Euro entsprach. Strategisch rüstet sich das Unternehmen für die Zukunft und hat bereits in die Erweiterung seiner Forschungs- und Entwicklungskapazitäten investiert, was sich voraussichtlich in erhöhten Ausgaben 2024 niederschlagen wird. Zudem floss Kapital in den Spatenstich für ein neues Innovationszentrum am Stammsitz Herzogenrath, das den Fortschritt in zukunftsorientierten Chip-Technologien weiter fördern soll. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Branche zusätzlich durch den Ausbau der Produktion moderner Halbleiter, besonders Siliziumcarbid- und Galliumnitrid-basierter Bauelemente, Dynamik erfährt. Diese sind sowohl für die Elektromobilität als auch für Anwendungen wie Rechenzentren und Solarenergie zunehmend relevant, vielleicht auch ein Hoffnungsschimmer für Aixtron im Hinblick auf die prophezeite Erholung 2025.
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