Ägypten sperrt Luftraum über Teheran: Geopolitische Spannungen im Nahen Osten nehmen zu

Ägypten hat den Fluggesellschaften des Landes Flüge über der iranischen Hauptstadt Teheran in der Nacht auf Donnerstag untersagt. "Alle ägyptischen Fluggesellschaften sollten Flüge über Teheran vermeiden", so die Anordnung der zivilen Luftfahrtbehörde in Kairo. Demnach werden Flugpläne für dieses Gebiet ab 3 Uhr nachts (MESZ) für drei Stunden nicht genehmigt. Diese Anweisung ist nach Angaben der Organisation OPS Group, die ihre Mitglieder über internationale Luftverkehrsrisiken informiert, äußerst ungewöhnlich. "Es besteht die Möglichkeit, dass dies auf eine bevorstehende iranische Antwort an Israel hinweist", so die Gruppe. Dies könnte erhebliche Störungen im Luftverkehr zur Folge haben. Explizit verwies Ägyptens zivile Luftfahrtbehörde auf eine Warnung der iranischen Behörden, die zur gleichen Zeit geplante Militärübungen ankündigten. Ziel sei es, die Sicherheit von Passagieren und Luftverkehr zu gewährleisten. Bereits zuvor hatte Jordanien Maßnahmen ergriffen, um Flugzeuge in seinem Luftraum auf einen möglichen Angriff Irans auf Israel vorzubereiten. Maschinen wurden angewiesen, zusätzlichen Treibstoff für 45 Minuten Flugzeit mitzuführen. Ähnliche Angriffe hatten sich im April ebenfalls über jordanischem Luftraum abgespielt. Nach der Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija im Iran und eines Hisbollah-Militärkommandeurs im Libanon hat sich die Gefahr eines großen Konfliktes im Nahen Osten deutlich erhöht. Der Iran sowie die Hisbollah und die Hamas haben Vergeltungsschläge gegen Israel angekündigt. Während die Informationsstelle des internationalen Flughafens in Teheran die Lage im iranischen Luftraum als normal bezeichnete, haben einige Fluggesellschaften wie die Lufthansa und Austrian Airlines ihren Flugbetrieb nach Teheran vorübergehend eingestellt. Turkish Airlines hat die Nachtflüge ausgesetzt.