Abbruch an der Wiener Börse: ATX verliert 1,20 Prozent

Eulerpool News
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Ein sichtbarer Rückzug der Anleger charakterisierte den Handel an der Wiener Börse zum Ende der Woche. Der ATX ging mit einem Minus von 1,20 Prozent aus dem Handelstag und notierte bei 3348,13 Punkten, während an den europäischen Hauptbörsen kein einheitlicher Handelstrend auszumachen war. Im Fokus der Investoren am österreichischen Parkett standen die frischen Geschäftszahlen von marktbestimmenden Unternehmen wie Erste Group, Andritz und EVN. Sowohl Erste Group als auch Andritz verzeichneten Kursabschläge, die mit jeweils 4,5 Prozent zu Buche schlugen, während die Aktien von EVN sich gegen den Strom mit einem Plus von 1,5 Prozent stemmten. Bei der Erste Group Bank wirkte sich das günstige Zinsklima positiv auf die betriebliche Performance und die Gewinne aus. Ein außergewöhnlicher Nettogewinn von fast drei Milliarden Euro wurde für das Jahr 2023 gemeldet, ein fulminanter Anstieg um 38,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Gewinne sollen nicht ungeteilt bleiben: Der Verwaltungsrat empfiehlt eine Ausschüttung von 2,70 Euro pro Aktie, eine markante Steigerung gegenüber den 1,90 Euro des Vorjahres. Analysten vermerkten, der Nettogewinn des vierten Quartals habe ihre Erwartungen leicht übertroffen. Ebenfalls bemerkenswerte Zahlen meldete Andritz, das Unternehmen schloss das Jahr mit Spitzenwerten bei Umsatz und Gewinn ab. Ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro und ein operativer Gewinnzuwachs von 14 Prozent auf 742 Millionen Euro ließen das Urteil der Baader Bank Analysten auf "exzellent" lauten. Der Auftragseingang hingegen erntete lediglich eine Beschreibung als "unspektakulär". Die Kursabschläge beider Unternehmen könnten womöglich unter dem bekannten Phänomen "sell on good news" fallen, vermutete ein Marktkommentator. Im Gegensatz dazu musste EVN für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/24 Rückgänge bei Umsatz und Konzernergebnis hinnehmen. Der Energiebedarf lag aufgrund milder Temperaturen erkennbar unter dem langjährigen Schnitt, wie seitens EVN vorgebracht wurde. Trotzdem bewerteten die Analysten der Erste Group die Ergebnisse als beachtlich positiv, enttäuscht zeigte man sich nur leicht über die Umsatzzahlen. Unterdessen verloren im Technologiebereich die Papiere von AT&S 2,4 Prozent an Wert. Kapsch TrafficCom verzeichnete ein Minus von 4,3 Prozent. Semperit-Aktien zeigten einen Verlust von 6 Prozent, während Lenzing um 2,5 Prozent nachgab. Auch Telekom Austria musste einen Rückgang von 2,7 Prozent einstecken.