BayWa startet Ökostrom-Offensive!

24.3.2024, 15:30

Trotz Versprechen zur Energiewende: Ausbau von Wind- und Solaranlagen dauert Jahre, auch international keine Ausnahme.

Michael Kohn, der Leiter der weltweiten Projektfinanzierung bei BayWa r.e., hat in einem Gespräch mit der Presse auf die Diskrepanz zwischen den politischen Zielen zur Beschleunigung der Energiewende und der Realität hingewiesen. Er verdeutlichte, dass der Bau neuer Wind- und Solarkraftwerke, selbst bei optimalen Bedingungen, oft Jahre in Anspruch nimmt. Besonders die Genehmigungsverfahren für Windanlagen sind komplex und langwierig, was in vielen Fällen zu Verzögerungen führt. Diese Herausforderungen beschränken sich nicht nur auf Deutschland, sondern sind in vielen Ländern zu beobachten.

Die Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel ausgegeben, bis 2030 80 Prozent des deutschen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien zu decken. Experten aus der Energiebranche und Beratungsunternehmen wie Deloitte betonen jedoch, dass dafür die jährlichen Investitionen in die Energiewende drastisch erhöht werden müssten – von 22 Milliarden auf 100 Milliarden Euro.

Kohn wies darauf hin, dass die Behörden bereits jetzt an ihren Kapazitätsgrenzen arbeiten und eine schnelle Steigerung des Tempos bei der Bearbeitung von Genehmigungen aufgrund von Personalengpässen unrealistisch sei. Zudem erschweren Widersprüche und Klagen von Anwohnern die Genehmigungsverfahren zusätzlich, was die Realisierung von Projekten verzögern kann.

Ein weiteres großes Hemmnis für den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien ist der Netzanschluss. Häufig entstehen Engpässe bei der Verfügbarkeit von Netzanschlusskapazitäten, und Projekte erhalten Anschlusspunkte, die weit entfernt vom eigentlichen Standort liegen.

Trotz dieser Herausforderungen ist die Finanzierung von Ökostromanlagen in Deutschland im internationalen Vergleich einfacher. Im Gegensatz zum Ausland, wo umfangreiche externe Beratungen notwendig sind, erfolgt die Projektprüfung in Deutschland meist intern bei den Banken. Dies vereinfacht und beschleunigt den Prozess erheblich.

BayWa r.e., ursprünglich Teil des im Agrarhandel tätigen BayWa-Konzerns, ist ein führendes Unternehmen in der Planung und dem Bau von Wind- und Solarparks und hat im Jahr 2022 einen Umsatz von knapp 6,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Trotz der angespannten Marktsituation, geprägt von hoher Inflation, hohen Zinsen und Investitionskosten sowie Unsicherheiten in den Lieferketten, bleibt die Branche in Deutschland auf Wachstumskurs. Kohn äußerte sich zuversichtlich für die Zukunft, basierend auf einer gut gefüllten Projektpipeline.

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