US-Senatoren unterstellen der Credit Suisse mangelnde Kooperation

19.4.2023, 22:00

Ein US-Parlamentsausschuss wirft der Bank vor, eine mehrjährige Untersuchung zu Konten mit Nazibezug behindert zu haben

Die Credit Suisse ist mit einer bewegten Vergangenheit konfrontiert.

Ein US-Parlamentsausschuss wirft der Schweizer Großbank vor, eine mehrjährige Untersuchung zu Konten mit Nazibezug behindert zu haben. US-Politiker werfen dem Unternehmen vor, die Recherchen zu behindern.

Dem Senatsausschuss zufolge hat das Geldhaus die Untersuchung durch ein externes Beratungsunternehmen behindert und einen unabhängigen Ombudsmann entlassen. Dieser sollte sie beaufsichtigen. Der republikanische Senator Chuck Grassley sagte in einer Erklärung, die Informationen zeigten, dass die Bank einen unnötig starren und engen Rahmen festgelegt und sich geweigert habe, neuen Hinweisen nachzugehen.

Die Bank dagegen verteidigte ihre interne Untersuchung.

Eine Menschenrechtsorganisation hatte Vorwürfe erhoben, dass die Credit Suisse möglicherweise mit dem Nationalsozialismus verbundene Konten geführt und diese nicht offengelegt habe. Nachdem die Bank daraufhin AlixPartners mit der Untersuchung beauftragte, kam heraus, dass sieben Konten vor 1937 bereits geschlossen worden waren. Ein achtes Konto hatte bis dahin existiert, allerdings gehörte der Inhaber nicht zu den Nazis.

Auch auf acht schon seit Langem geschlossenen Konten, die möglicherweise Vermögenswerte von Holocaustopfern beinhalteten, fanden die Untersucher keine Hinweise.

Ende der Neunzigerjahre hatte die Schweizer Regierung eine Ermittlung zu Konten mit Nazibezug in Gang gesetzt. Schweizer Historiker hatten Vorwürfe untersucht, dass große Beträge von Holocaustopfern, Überlebenden und Angehörigen auf Schweizer Konten lagen, die mangels Nachweis über den Besitz nicht ausgezahlt wurden.

Die Banken schlossen daraufhin einen Vergleich mit Holocaustüberlebenden und Angehörigen ab und zahlten zusammen 1,25 Milliarden Franken aus. Mit dem Vergleich seien alle Ansprüche aus Fehlverhalten im Zweiten Weltkrieg abgegolten worden, sagte die Credit Suisse.

Doch nun sieht die Bank sich neuen Vorwürfen ausgesetzt.

Erleben Sie den neuen Standard in der Aktienanalyse

Für 2 € sichern

News