Die US-Autogewerkschaft United Auto Workers (UAW) hat ihre Verhandlungstaktik im laufenden Tarifstreit mit dem Automobilgiganten Ford verschärft. In einer unerwarteten Wendung ruft die Gewerkschaft zum Ausstand im Ford-Werk in Louisville auf, zu dem rund 8.700 Beschäftigte aufgerufen wurden. Dieser Aufruf markiert eine neue Eskalationsstufe in dem langwierigen Konflikt, bei dem ausgewählte Mitarbeiter zu verschiedenen Zeitpunkten zum Streik aufgefordert werden.

Die UAW-Berufsgewerkschaftssekretärin Fain machte ihre Forderungen deutlich und betonte, dass es an der Zeit sei, einen fairen Tarifvertrag für Ford und die anderen Mitglieder der "Big Three" der US-Automobilindustrie zu erzielen. Sollten diese Forderungen auch nach vier Wochen des Arbeitskampfes nicht verstanden werden, werden die 8.700 Arbeiter im produktivsten Werk von Ford in Kentucky ihren Beitrag leisten, um dies zu ändern.

Ford reagierte mit scharfen Worten auf den Streikaufruf der UAW. In einer offiziellen Stellungnahme nannte das Unternehmen die Entscheidung der Gewerkschaft "großartig unverantwortlich" und betonte, dass ein "herausragendes Angebot" im Rahmen der Verhandlungen gemacht worden sei.

Der Herstellergigant wies zudem auf die möglicherweise schwerwiegenden Folgen hin, die der Arbeitskampf für die Belegschaft, Zulieferer, Händler und gewerblichen Kunden haben könnte.

Die Auswirkungen des Streiks waren bereits am Aktienmarkt zu spüren, wo die Ford-Aktie im vorbörslichen Handel an der New York Stock Exchange um 1,96 Prozent auf 12,01 US-Dollar fiel. Die Investoren scheinen besorgt über die möglichen Auswirkungen auf die Produktion von Ford und damit auf die Unternehmensgewinne zu sein.

Die UAW hat in den vergangenen Monaten bereits wiederholt zu Streiks als Druckmittel gegriffen, um ihre Forderungen bei den Tarifverhandlungen durchzusetzen. Der Konflikt mit Ford ist ein zentraler Bestandteil dieser Bemühungen und wird von Beobachtern aufmerksam verfolgt, da er Auswirkungen auf die gesamte US-Automobilindustrie haben könnte.