STMicroelectronics unter Spannung: Umsatzeinbußen erwartet, Infineon-Aktie ebenfalls betroffen

25.1.2024, 09:18

STMicro im Rückwärtsgang: Europäischer Chipriese rechnet nach schwachem Quartal auch zu Jahresbeginn mit Verlusten.

Der europäische Halbleiterkonzern STMicro hat am Donnerstag seine Finanzergebnisse bekannt gegeben und rechnet mit einem deutlichen Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres. Dieses pessimistische Ausblick hat auch die Konkurrenten in der Branche betroffen, wie zum Beispiel Infineon, dessen Aktien auf dem Handelsplatz Tradegate bereits mit einem Verlust von 2,5 Prozent starteten. STMicro ist vor allem im Bereich der Halbleiterchips für die Automobil- und Industrieindustrie tätig und hat in den letzten Monaten einen Rückgang der Bestellungen sowie einen allgemeinen Umsatzrückgang verzeichnet.

Konzernchef Jean-Marc Chery nannte als Hauptgrund für die negativen Ergebnisse im vierten Quartal einen Rückgang der Bestellungen im Vergleich zum dritten Quartal. Während die Nachfrage im Automobilbereich stabil blieb, gab es keine signifikanten Umsatzsteigerungen im Bereich der Verbraucherelektronik und eine weitere Verschlechterung im Industriesektor. Im vierten Quartal ging auch das Betriebsergebnis um 20,5 Prozent auf 1,02 Milliarden Dollar zurück, während der Umsatz auf 4,28 Milliarden Dollar schrumpfte.

Die schweizerische Großbank UBS hat ihre Einschätzung für STMicroelectronics auf "Kaufen" belassen und ein Kursziel von 54 Euro festgelegt. Der Ausblick des Halbleiterherstellers für das laufende Jahr liegt jedoch gut ein Drittel unter den Konsensschätzungen der Experten.

Der Analyst Francois-Xavier Bouvignies erklärte in einer ersten Einschätzung, dass die neuen Richtwerte für das Gesamtjahr 2024 darauf hindeuten, dass die Markterwartungen für das operative Ergebnis um 20 bis 25 Prozent sinken werden. Es sei besonders wichtig, die telefonische Konferenz des Unternehmens im Auge zu behalten, in der das Management möglicherweise beruhigen und eine optimistischere Einschätzung über die Preissetzung und die Aussichten für das Autogeschäft abgeben wird.

Infineon hatte bereits am Vortag aufgrund von schlechteren Ergebnissen des US-Chipriesen Texas Instruments, die sich auf das Autogeschäft auswirkten, an Wert verloren. Obwohl die Aktien am Ende des Handelstages leicht im Plus waren, gehörten sie im starken DAX zu den schlechteren Werten und haben seit Jahresbeginn einen Verlust von 7,7 Prozent verzeichnet.

Investoren sollten die Entwicklungen bei STMicro und den Auswirkungen auf die Branche genau im Auge behalten. Die aktuellen Absatzzahlen sowie die Zukunftsaussichten der Automobil- und Industrieindustrie werden einen großen Einfluss auf die Kursentwicklung von STMicro haben.

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