Am Mittwochvormittag sind die Aktien des dänischen Erneuerbaren-Energie-Anbieters Orsted eingeknickt, nachdem die Möglichkeit bestand, dass Wertberichtigungen in Höhe von bis zu 16 Milliarden dänischen Kronen (2,1 Milliarden Euro) durchgeführt werden, im Zusammenhang mit US-Windparks des Unternehmens.

Die Aktien des Unternehmens verbilligten sich um 24,94 Prozent auf 419,9 Dänische Kronen und damit auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2019. Dieser starken Kursverlust betrug mittlerweile 68 Prozent gegenüber dem Rekordhoch. Die Nachricht hatte auch Auswirkungen auf andere Unternehmen im energieverarbeitenden Sektor: RWE, E.ON, ENCAVIS, Nordex und Siemens Energy fielen am deutschen Aktienmarkt mit einem Rückgang von 1,3 bis 3,4 Prozent. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities fiel um mehr als 2 Prozent.

Orsted begründete mögliche Wertberichtigungen unter anderem mit Problemen in Lieferketten und steigenden Zinsen. Falls diese Faktoren unverändert so blieben, müsstenentsprechende Anpassungen bis zum Ende des dritten Quartals vorgenommen werden. Laut dem Unternehmen werden die Wertberichtigungen jedoch keinen Einfluss auf die mittelfristigen Aussichten haben und Berechnungen der Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) bleiben bei einem Wert von rund 14 Prozent zwischen 2023 und 2030 unverändert.Analysten reagierten auf die Nachricht skeptisch.

BNP Paribas Exane stufte die Aktie auf "Neutral" herab, da die nun angekündigten Wertberichtigungen im Vergleich zu den zuvor im Januar angekündigten von 2,5 Milliarden erheblich größer sind und am Investorenvertrauen nagen. Diese Ankündigung wurde vom Analysehaus Jefferies als enttäuschend wahrgenommen. Die kanadische Bank RBC teilte aufgrund der bösen Überraschung der möglicherweise hohen Wertanpassungen, dass sie die Einstufung für Orsted auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 690 Dänischen Kronen belässt.