Eine prominente Familie in der Investmentwelt, eine lange Verbindung zu Merck und eine Erfahrung als Teil der Gremienstruktur - das sind die Voraussetzungen, die Helene von Roeder mitbringt, als sie am 1. Juli als neue Finanzchefin des Darmstädter Pharma-, Life-Science- und Technologiekonzerns Merck KGaA antritt. Erst am vergangenen Donnerstag hatte sie ihren baldigen Rückzug beim Immobilienkonzern Vonovia angekündigt.

Von Roeder steigt ein in ein Führungsgremium, das nun zur Hälfte aus Frauen besteht. Neben der Vorsitzenden der Geschäftsleitung, Belén Garijo (62), wird die 52-Jährige neben den Finanzen auch für die Konzernfunktionen Informationstechnologie sowie Beschaffung zuständig sein. Ihr Vorgänger Marcus Kuhnert, CEO der Merck-Gruppe, bleibt noch ein Jahr im Vorstand der persönlich haftenden Gesellschafterin E. Merck KG.

Ihre Fähigkeiten werden bereits jetzt gelobt: Johannes Baillou, Vorsitzender des Gesellschafterrats der E. Merck KG, begrüßt Von Roeder mit sehr lobenden Worten: „Sie bringe umfangreiche Expertise im Investment-Banking, Kapitalmarkt und in der Finanzindustrie als solche mit, gepaart mit der natürlichen Neugierde einer Physikerin“. Ein weiterer Grund für die Wahl: Von Roeder kennt die Finanzwelt bereits von Kindesbeinen. Ihr Vater Max Dietrich Kley war Finanzchef von BASF, Großvater Gisbert Kley saß im Vorstand von Siemens. Ihr Onkel Karl-Ludwig Kley war neun Jahre lang der Vorsitzende der Geschäftsführung bei Merck in Darmstadt.

Von Roeder ist seit 2019 im Aufsichtsrat der Merck KGaA und im Gesellschafterrat der E. Merck KG. Außerdem war sie Vorsitzende des Prüfungs- und Finanzausschusses. Sollte sie ihre Sache gut machen, dürfte sie auch eine Kandidatin für die Nachfolge von Garijo sein, die im Mai 2021 Vorsitzende der Geschäftsleitung wurde und bei Ende eines fünf Jahre laufenden Vertrags Mitte 2026 65 Jahre alt sein wird.

Mit ihrer prominenten Familie, ihrer langjährigen Verbindung zu Merck und ihrer umfangreichen Expertise, bringt Helene von Roeder alles mit, um die Finanzen des Darmstädter Konzerns mitzugestalten - und vielleicht sogar eines Tages an die Spitze zu steigen.