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11.9.2023, 09:00

Munich Re erwartet wachsende Nachfrage nach Rückversicherungslösungen

Munich Re scheut trotz zunehmender Naturkatastrophen nicht vor der Übernahme weiterer Risiken dieser Art zurück

Der weltweit größte Rückversicherer, Munich Re, lässt sich trotz verheerender Überschwemmungen und Waldbrände nicht davon abschrecken, weitere Risiken dieser Art einzugehen.

Die Experten diskutieren beim traditionellen "Rendez-Vous de Septembre" im Fürstentum Monaco über Veränderungen bei den Preisen und Konditionen für die Vertragserneuerung zum kommenden Jahreswechsel. "Wir haben Appetit auf Naturkatastrophenrisiken", sagte Stefan Golling, Vorstandsmitglied von Munich Re, am Sonntag in Monte Carlo.

Für 2023 rechnet er erneut mit einem teuren Naturkatastrophenjahr. Die Rückversicherer, wie Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück, haben schon bei ihren Kunden deutlich an der Preisschraube gedreht. Im Gegenzug erhöhten die Ratingagenturen, Standard & Poor's und Fitch, nunmehr ihren Ausblick für die Rückversicherungsbranche. Moody's ermittelte mittels Umfrage, dass neun von zehn Erstversicherern 2024 keine zusätzlichen Risiken mehr bei Rückversicherern abladen wollen. Einer der Gründe seien die gestiegenen Preise.

Die Experten der Ratingagentur Fitch betonen jedoch, dass Risiken meist rückversichert werden können, solange man bereit ist, den dafür geforderten Preis zu zahlen. Daher erwartet auch Munich Re in den Jahren 2023 bis 2025 erneut ein leichtes Wachstum des Rückversicherungsmarkts. Fitch und Standard & Poor's gehen davon aus, dass die wachsenden Risiken den Bedarf an Rückversicherungsdeckungen weiter steigern lassen. Für 2025 erwartet Fitch sogar leichte Preisrückgänge.

Verstärkt machen Versicherern und Rückversicherern in diesem Jahr aber kleinere Naturereignisse zu schaffen, die es einzeln nicht auf die Liste der großen Naturkatastrophen schaffen. Nicht zu unterschätzen seien die Auswirkungen stetiger Inflation auf die versicherten Schäden. Munich Re erwartet, dass die versicherten Naturkatastrophen-Schäden 2021 die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten werden. Die großen Wachstumsmöglichkeiten sehen Munich Re und die Ratingagenturen in der Cyberversicherung. Bis 2027 rechnet Munich Re mit volkswirtschaftlichen Schäden durch Cyber-Attacken, welche sich verdreifachen werden. Gleichzeitig werden die Prämien für diese Versicherungen branchenweit auf rund 33 Milliarden Dollar verzweieinhalbfachen.

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