Lagarde dämpft Erwartungen auf schnelle Zinssenkungen: Der Kampf gegen die Inflation geht weiter

10.6.2024, 16:20

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Eulerpool News 10. Juni 2024, 16:20

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat nach der jüngsten Leitzinssenkung die Erwartungen an weitere schnelle Zinssenkungen gedämpft. "Die Inflation im Euroraum befindet sich aktuell auf gutem Weg, gegen Ende des kommenden Jahres die Marke von zwei Prozent zu erreichen," schrieb Lagarde in einem Gastbeitrag für die Samstagsausgabe der "Rheinischen Post".

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank betonte jedoch, dass es noch dauern werde, bis die Inflation vollständig aus der Wirtschaft verbannt sei. "Bis dahin wird nicht alles glattlaufen. Wachsamkeit, Einsatz und Durchhaltevermögen werden auf diesem Weg gefragt sein," schrieb Lagarde weiter.

Daher müssten die Zinsen "so lange restriktiv bleiben, wie es notwendig ist, um auf Dauer Preisstabilität sicherzustellen." Lagarde fügte hinzu: "Wir müssen den Fuß noch eine Weile auf der Bremse lassen, wenn auch nicht mehr ganz so fest wie bisher."

Für zukünftige geldpolitische Beschlüsse werde entscheidend sein, "ob wir weiter beobachten können, dass die Inflation zeitnah auf unseren Zielwert zurückkehrt, der Preisdruck in der Wirtschaft insgesamt nachlässt und unsere Geldpolitik weiter effektiv gegen die Inflation wirkt." Diese Faktoren würden vorgeben, wann es an der Zeit sei, "die Bremse weiter zu lösen." Obwohl große Fortschritte erzielt worden seien, sei der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei, betonte Lagarde.

Erstmals seit fast fünf Jahren hatte die EZB am Donnerstag die Zinsschraube wieder gelockert und die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der zentrale Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, liegt nun bei 4,25 Prozent.

Die Inflation hat sich tatsächlich signifikant verlangsamt. Im Oktober 2022 war die Teuerungsrate in der Eurozone auf den Rekord von 10,7 Prozent geklettert. Im Mai 2024 stiegen die Verbraucherpreise nur noch um 2,6 Prozent. Damit hat die EZB ihr wichtigstes Ziel fast erreicht: Preisstabilität, die sie bei 2,0 Prozent gewährleistet sieht.

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