Gerry Weber, ein angeschlagener Bekleidungshersteller, hat einen drastischen Weg eingeschlagen um vor dem Aus gerettet zu werden.
Erst vor gut drei Jahren musste das Unternehmen mithilfe eines Insolvenzverfahrens gerettet werden und auch am Montag wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Diesmal hat Gerry Weber entschieden, sich verstärkt auf das Großhandelsgeschäft zu konzentrieren und damit zu seinen Wurzeln zurückzukehren, wobei die gesamte Sanierung vorangetrieben wird. Um dieses Ziel zu erreichen, werden bis Ende September dieses Jahres 122 der derzeit 171 eigenen Stores und Outlets in Deutschland aufgegeben und 75 weitere Arbeitsplätze gestrichen.
Als Folge daraus werden 350 Vollzeitarbeitsplätze für das Unternehmen wegfallen. Der Sanierungsexperte Stefan Meyer betonte, dass dieser Kurs 'ohne Alternative' sei, um den Konzern für die Zukunft robust, belastbar und auf finanziell solidem Fundament im Markt zu platzieren. Um die Einhaltung von Sozialstandards zu garantieren, ist ein Interessenausgleich und ein Sozialplan mit dem Betriebsrat vereinbart worden.
Gerry Weber hat sich entschieden, für eine lebensfähige Zukunft seinem Kurs der Unabhängigkeit zu folgen, eine Rückkehr zu seinen Wurzeln, in Kombination mit der Sanierung seiner Krisensituation.
Damit wird der Modehersteller in Zukunft wieder kraftvoll in das Geschäft der Großhändler einsteigen und die Ware auf den Markt bringen - ein neues Kapitel für Gerry Weber.
