Der Spezialchemie-Konzern Evonik zieht seine Verhandlungen zum Verkauf des Standorts Lülsdorf südlich von Köln erfolgreich durch.

Am Donnerstag gab der MDAX-Konzern bekannt, dass die International Chemical Investors Group (ICIG) das Werk und das damit verbundene Geschäft mit Cyanurchlorid in Wesseling übernimmt. Ein Verkaufspreis wurde nicht genannt.

Evonik hatte schon länger geplant, sich auf die drei Wachstumssparten Specialty Additives, Nutrition & Care und Smart Materials zu konzentrieren.

Parallel waren in der Sparte Performance Materials die Bereiche rund um chemische Standardprodukte gebündelt worden, die perspektivisch verkauft werden sollen.

"Wir setzen wie geplant den ersten Schritt in der Abgabe unserer drei Geschäfte der Division Performance Materials um", sagte Evonik-Chef Christian Kullmann laut Mitteilung vom Donnerstag.

An dem Standort Lülsdorf und dem gegenüberliegenden Werk in Wesseling sind mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigt.

ICIG möchte die an den beiden Standorten ansässigen Geschäfte ausbauen und wird die Herstellung von Alkoholaten bis 2027 exklusiv für Evonik betreiben.

Zur Disposition stehen aktuell das Super-Absorber-Segment mit saugstarken Materialien etwa für Windeln, für das noch 2023 ein Käufer gefunden werden soll.

Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research sieht sich durch den Verkauf des Standorts in seiner positiven Einschätzung von Evonik bestätigt.

Die Unternehmensführung erfülle beim schrittweisen Verkauf des Bereichs Performance Materials die Versprechungen. Zu den Vereinbarungen gehört auch der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis ins Jahr 2032.

Sollte das Konjunkturumfeld aber ungünstig sein, könnte es auch noch länger dauern.