Ermittlungen beim Apple-Zulieferer Foxconn nehmen Fahrt auf

24.10.2023, 15:00

Nach einer unerwarteten Prüfung beim Apple-Zulieferer Foxconn sanken die Aktien des taiwanischen Unternehmens am Dienstag

Eulerpool News 24. Okt. 2023, 15:00

Eine unerwartete Untersuchung der chinesischen Steuerbehörde und der Abteilung für natürliche Ressourcen an mehreren Standorten des Apple-Zulieferers Foxconn in China hat zu einem massiven Einbruch des Aktienkurses der taiwanesischen Firma geführt. Die Hon Hai Precision Industry Co., unter dem Namen Foxconn an der Börse bekannt, verlor in dieser Woche bereits fünf Prozent an Wert. Der Ableger des Unternehmens, Foxconn Industrial Internet Co., musste an der Börse in Shanghai sogar einen Verlust von 15 Prozent hinnehmen.

Hintergrund der Untersuchungen sind Berichten des chinesischen Staatsmediums "Global Times" zufolge eine Steuerprüfung und eine Untersuchung der Landnutzung an den Standorten von Foxconn. Diese Maßnahmen sorgen für Unsicherheit bei den Anlegern, insbesondere da Foxconn als größter Fertiger von iPhones für Apple bekannt ist. Die "Global Times", die als Sprachrohr der Kommunistischen Partei gilt, betonte jedoch, dass es sich bei solchen Untersuchungen um normale Geschäftspraktiken handle.

Foxconn selbst äußerte sich zu den Untersuchungen und erklärte, die Einhaltung der Gesetze sei ein wichtiges Prinzip und man arbeite eng mit den Behörden zusammen. Beobachter sehen jedoch einen möglichen Zusammenhang zwischen der Untersuchung und der angekündigten Präsidentschaftskandidatur von Foxconn-Gründer Terry Gou.

Die kommunistische Regierung in Peking betrachtet Taiwan als Teil Chinas und es kommt immer wieder zu Spannungen zwischen den beiden Ländern. Taiwans Vizepräsident Lai Ching-te von der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) warnte angesichts dieser Situation davor, Druck auf taiwanische Geschäftsleute auszuüben. Diese würden in China investieren und somit zur Förderung der Wirtschaft und Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen. Foxconn ist einer der größten privaten Arbeitgeber in der Volksrepublik.

Die Aussagen von Lai wurden von der Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Dienstag kommentiert. Sie wies darauf hin, dass Taiwan keinen Vizepräsidenten habe und dass die DPP nicht die Tatsache ändern könne, dass Taiwan ein Teil Chinas sei. Die Wahl in Taiwan ist für Januar nächsten Jahres geplant und die Untersuchungen bei Foxconn könnten durchaus politische Hintergründe haben.

Die Anleger behalten die Situation bei Foxconn und die politischen Spannungen zwischen China und Taiwan im Auge. Der Aktienkurs von Foxconn wird weiterhin unter Beobachtung stehen.

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