Technology

Verkaufszahlen im dritten Quartal in China sinken deutlich bei Tesla

China weist den mit Abstand größten Markt für Elektroautos der Welt auf, entsprechend wichtig ist der chinesische Markt

Eulerpool News 10. Okt. 2023, 13:00

Chinas Elektroautomarkt ist mit Abstand der größte der Welt und somit von großer Bedeutung für den Musk-Konzern Tesla. Kein Wunder also, dass die jüngsten Verkaufszahlen aus Fernost bei Tesla-Anlegern für Aufsehen sorgen.

Die rasante Nachfrage der wachsenden chinesischen Mittelschicht nach den als hip geltenden Tesla-Elektroautos bescherte Aktionären satte Renditen. Daher ist es verständlich, dass die weitere Entwicklung des Unternehmens zu einem gewissen Teil von der Fortsetzung des Tesla-Booms in China abhängig ist.

Monatliche Verkaufszahlen aus China sind für Investoren und Analysten daher von großem Interesse. Im September meldete Tesla laut China Passenger Car Association (CPCA) einen Absatz von 74.073 in China produzierten Elektrofahrzeugen (Model Y oder Model3). Dies entspricht einem Rückgang von 10,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Rückgang von 12,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Im gesamten dritten Quartal (Juli bis September) wurden insgesamt 222.517 in China hergestellte Fahrzeuge verkauft. Dies stellt zwar einen Anstieg von18 Prozent im Jahresvergleich dar, bedeutet jedoch einen Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal, in dem Tesla einen Rekord von 247.217 Auslieferungen von in China produzierten Fahrzeugen verzeichnete.

In den ersten neun Monaten des Jahres wurden insgesamt 699.056 in China produzierte Fahrzeuge von Tesla ausgeliefert, was einem Anstieg von 44,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Zahlen beinhalten auch Exporte von Tesla-Fahrzeugen, die in der Shanghaier Gigafactory hergestellt wurden, und beziehen sich somit nicht ausschließlich auf den chinesischen Elektroautomarkt.

Die Konkurrenz hingegen konnte ihre Verkaufszahlen deutlich steigern. Der chinesische Elektroautohersteller BYD verzeichnete einen Anstieg der Auslieferungen um 42,8 Prozent auf insgesamt 286.903 Fahrzeuge im Vergleich zu 200.973 im September des Vorjahres. Diese Wachstumsraten sind hauptsächlich auf die Dynasty- und Ocean-Serie von BYD sowie auf benzinelektrische Hybridmodelle zurückzuführen.

Dadurch vergrößert sich der Abstand zwischen Tesla und dem Branchenführer BYD in Bezug auf Marktführerschaft. Die enttäuschenden September-Verkaufszahlen von Tesla können hauptsächlich damit erklärt werden, dass die in letzter Zeit mehrfach verkündeten Preissenkungen in China die Verbraucher nicht ausreichend dazu animieren konnten, einen Tesla-Neuwagen zu kaufen.

Analysten zufolge könnten diese Preissenkungen damit zusammenhängen, dass Tesla in den vergangenen Quartalen teils deutlich mehr produziert als verkauft hat.

Langfristig bereiten sich sowohl Tesla als auch seine Konkurrenten BYD, NIO und Xpeng auf ein potenziell steigendes Kundeninteresse in China vor, das durch höhere Rabatte und steuerliche Anreize für umweltfreundliche Fahrzeuge ausgelöst wird. Zudem hoffen die Autohersteller auf ein baldiges Ende der chinesischen Konjunkturflaute, die die Ausgabefreudigkeit der Konsumenten deutlich zügelt.

Im dritten Quartal hatte Tesla insgesamt Schwierigkeiten, die Markterwartungen für weltweite Auslieferungen zu erfüllen. Dies ist teilweise auf geplante Modernisierungen in den Fabriken zurückzuführen, die auf die Einführung einer ab dem 1. September erhältlichen, neueren Version des Massenmarkt-Limousine Model 3 abzielen. Insgesamt lieferte Tesla im dritten Quartal 435.059 E-Autos aus, was einem Anstieg von 27 Prozent im Jahresvergleich, aber einem Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal entspricht.

Im dritten Quartal stammten 51,2 Prozent aller verkauften Tesla-Autos aus dem Werk in Shanghai, was die chinesische Gigafactory weiterhin auf den ersten Platz der leistungsstärksten Tesla-Fabriken bringt.

Laut "IT-Times" gibt Tesla die jährliche Produktionskapazität der Shanghai-Fabrik mit rund 1,1 Millionen Einheiten pro Jahr an. Die vergleichsweise schwachen Quartalszahlen wurden von Analysten jedoch nicht grundsätzlich negativ aufgenommen, da auch auf Produktionsunterbrechungen für den Austausch von Maschinen in den Fabriken verwiesen wurde.

Daher könnten die rückläufigen September-Verkaufszahlen lediglich eine temporäre Momentaufnahme sein und keinen langfristigen Abwärtstrend aufzeigen. Die Anleger reagierten daher auch relativ gelassen auf die neuen Daten aus China. Die Tesla-Aktie liegt derzeit bei einem Kurs von 259,67 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 9. Oktober2023) und verzeichnet auf Jahressicht weiterhin ein Plus von 110,81 Prozent.

In den vergangenen drei Monaten, die allgemein von einer schwachen Börsenstimmung geprägt waren, verbilligten sich die Tesla-Papiere an der NASDAQ-Technologiebörse um 3,69 Prozent.

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