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Wirecard-Insolvenz: Verwalter sichert Hunderte Millionen Euro – Schadenssumme bleibt gigantisch

Insolvenzverwalter sichert Hunderte Millionen Euro für Wirecard – Schadenssumme bleibt jedoch ungedeckt.

Eulerpool News 10. Juli 2024, 19:39

Der Insolvenzverwalter des im Jahr 2020 kollabierten ehemaligen Dax-Konzerns Wirecard hat mittlerweile Hunderte Millionen Euro gesichert. Diese Summe deckt jedoch bei weitem nicht den entstandenen Schaden ab. Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ befinden sich auf verschiedenen Treuhand-, Termin- und Festgeldkonten der ehemaligen Wirecard AG rund 651,6 Millionen Euro. Die Zeitung zitiert dabei aus dem jüngsten Sachstandsbericht des Rechtsanwalts Michael Jaffé an den Wirecard-Gläubigerausschuss. Jaffé ist seit mehr als vier Jahren Insolvenzverwalter des Wirecard-Konzerns und dessen wichtiger Tochtergesellschaften.

Seinem Ziel, durch die Abwicklung alter Geschäftsteile möglichst viel Geld in die Insolvenzmasse des ehemaligen Dax-Konzerns zu bringen, ist der Insolvenzverwalter damit näher gekommen. Zusätzlich stellt Jaffé in seinem Bericht die vollständige Auszahlung der Kontoguthaben der ehemaligen Wirecard Bank und weiterer Zerschlagungswerte in Aussicht. Bis es allerdings so weit sei, dürften „noch Jahre vergehen“, zitiert die „FAZ“ aus dem Bericht.

Trotz der nunmehr gesicherten über 650 Millionen Euro handelt es sich nur um einen Bruchteil des Schadens, der durch den Anlegerbetrug entstanden ist. Tausende Anlegerinnen und Anleger verloren viel Geld, als im Sommer 2020 bekannt wurde, dass 1,9 Milliarden Euro aus der Bilanz von Wirecard fehlten und kurz darauf der Aktienkurs des Konzerns abstürzte. Die Münchner Staatsanwaltschaft beziffert den Betrugsschaden, der durch falsche Angaben der Verantwortlichen bei Wirecard in der Bilanz des Konzerns entstanden ist, in ihrer Anklage aus dem Jahr 2022 auf rund drei Milliarden Euro.

Im seit Dezember 2022 laufenden Wirecard-Prozess steht im Juli ein wichtiger Termin bevor: Der dritte Angeklagte E., der seit Prozessbeginn schweigt, will am 17. Juli erstmals zu den Anklagevorwürfen aussagen. Der ehemalige Chefbuchhalter des kollabierten Wirecard-Konzerns hatte im bisherigen Verlauf des Mammutverfahrens zur Sache geschwiegen. Die IV. Strafkammer des Münchner Landgerichts hat E. im Gegenzug für ein Geständnis eine Freiheitsstrafe zwischen sechs und acht Jahren in Aussicht gestellt.

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