Business

US-Justiz auf den Fersen von Boeing: Ermittlungen nach haarsträubendem Desaster!

US-Justizministerium nimmt Boeing ins Visier: Ermittlungen nach Beinahe-Katastrophe mit 737-8 Max – die Spannung steigt.

Eulerpool News 11. März 2024, 14:00

Nach dem Beinahe-Unglück einer Boeing 737-8 Max Anfang Januar hat auch das US-Justizministerium Ermittlungen aufgenommen. Die betroffene Fluggesellschaft Alaska Airlines teilte am Samstag mit, sie kooperiere mit der Untersuchung und gehe nicht davon aus, dass sie im Visier der Ermittlungen stehe. Das "Wall Street Journal" berichtete zuvor, dass Ermittler Kontakt zu Passagieren aufgenommen und Piloten sowie Flugbegleitpersonal befragt haben.

Bei dem Zwischenfall mit einer nahezu neuen Boeing 737-8 Max von Alaska brach kurz nach dem Start im Steigflug ein Rumpf-Fragment an der Reihe 26 heraus. Glücklicherweise kamen die über 170 Menschen an Bord nur mit einem Schrecken davon. Experten merken an, dass durch einen glücklichen Zufall die beiden Sitze an der Stelle leer waren, wo das Loch im Rumpf entstand. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB geht davon aus, dass vier Befestigungsbolzen an dem Rumpfteil fehlten. Es ergeben sich Hinweise, dass das Fragment sich immer weiter herausarbeitete und schließlich beim 154. Flug endgültig ausbrach.

Der Vorfall hat bereits Konsequenzen für den Flugzeugbauer. Die Luftverkehrsaufsicht FAA hat das Unternehmen angewiesen, die Produktion der Max-Modelle nicht weiter auszubauen, was für Boeing eine notwendige Maßnahme zur Reduzierung der Auslieferungsverzögerungen ist. Die FAA prüft außerdem eingehend die Prozesse in der Fertigung. Die Ermittlungen des Justizministeriums könnten jedoch noch weitere Probleme für Boeing bringen.

Bei den Ermittlungen wird es auch darum gehen, ob Boeing die Bedingungen eines Vergleichs einhält, der nach den Abstürzen von zwei 737-Max-Flugzeugen in den Jahren 2018 und 2019 geschlossen wurde. Dabei kamen insgesamt 346 Menschen ums Leben. Das Problem lag damals in einer Assistenzsoftware. Als Teil des 2,5 Milliarden Dollar schweren Vergleichs gab Boeing zu, dass frühere Mitarbeiter die FAA nicht ausreichend über das benötigte Piloten-Training für den Betrieb der Software informiert hatten. Unter anderem war vereinbart worden, dass Boeing keine rechtlichen Probleme bekommt und bei allen Behördenermittlungen kooperiert.

Sollte das Justizministerium zu dem Schluss kommen, dass Boeing gegen diese Zusagen verstoßen hat, könnten die damaligen Vorwürfe der falschen Angaben erneut aufgegriffen oder die Aufsicht über den Konzern verlängert werden. Die NTSB, die den Vorfall bei Alaska Airlines weiter untersucht, befürchtet außerdem, dass die Ermittlungen des Justizministeriums dazu führen könnten, dass sich Boeing-Mitarbeiter bei der Kommunikation mit den Behörden zurückhalten.

Die Nachricht von den Ermittlungen des Justizministeriums hat auch Auswirkungen auf den Aktienkurs von Boeing. An der New Yorker Börse verzeichnete die Boeing-Aktie vorbörslich einen Verlust von 0,97 Prozent auf 196,57 US-Dollar. Die Anleger sind besorgt über mögliche weitere Probleme und Unsicherheiten für das Unternehmen.

Der Zwischenfall bei Alaska Airlines hat nicht nur für die betroffene Fluggesellschaft Konsequenzen, sondern auch für den Flugzeugbauer Boeing. Die aktuelle Untersuchung des Justizministeriums könnte möglicherweise weitere Probleme für das Unternehmen mit sich bringen. Anleger reagieren vorsichtig auf die Nachricht und beobachten die Entwicklungen bei Boeing genau.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser