Unklare Zukunft bei thyssenkrupp: Stahltochter vor entscheidenden Weichenstellungen

Die Zukunft von thyssenkrupp Steel bleibt unklar, da entscheidende Fragen zur Finanzierung und Restrukturierung ungelöst sind.

12.8.2024, 17:57
Eulerpool News 12. Aug. 2024, 17:57

Die Zukunft des Stahlgeschäfts von thyssenkrupp bleibt weiter ungewiss. In einer Sitzung des Aufsichtsrats von thyssenkrupp Steel SE konnte keine Einigung über zentrale Fragen zur zukünftigen Finanzierung und Restrukturierung erzielt werden, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Sigmar Gabriel nach der Sitzung erklärte.

Ein Gutachten soll nun klären, welche finanzielle Unterstützung vom Mutterkonzern erforderlich ist, damit die Stahltochter nach der geplanten Verselbstständigung langfristig eigenständig wirtschaften kann. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird bis zum Jahresende erwartet. Über einen möglichen Stellenabbau wurde in der Sitzung nicht gesprochen.

Klar ist jedoch, dass thyssenkrupp Steel seine 50-prozentige Beteiligung am Duisburger Stahlunternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) veräußern will, um die Stahlkapazitäten wie angekündigt um 2 Millionen Jahrestonnen zu reduzieren. Sollte ein Verkauf nicht zustande kommen, werde eine Schließung des Unternehmens zusammen mit den Miteigentümern Salzgitter und Vallourec in Betracht gezogen.

Gabriel bestätigte, dass die Hamburger Beteiligungsgesellschaft CE Capital Partners als Interessent für HKM Gespräche führt. Dieses Unternehmen wolle die durch den Ukrainekrieg entstandene Marktlücke, insbesondere den Ausfall von Stahlbrammenlieferungen aus der Ukraine nach Europa, für sich nutzen.

Der Aufsichtsrat wird am 29. August weiter über die Zukunft des Stahlgeschäfts beraten.

Parallel dazu plant thyssenkrupp im Marinesektor ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Bremer Werftengruppe Naval Vessels Lürssen (NVL) für den Bau von Fregatten. Das Bundeskartellamt hat die Gründung des Joint Ventures zur Prüfung angemeldet. Details dazu wurden von thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) bislang nicht kommentiert.

Die Aktie von thyssenkrupp reagierte auf die Unsicherheiten mit einem Rückgang und schloss im XETRA-Handel um 1,17 Prozent tiefer bei 3,38 Euro.

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