Der US-Einzelhändler Target verzeichnete im vierten Quartal in Folge einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze, jedoch mit einer moderateren Abnahme als im Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass die Bemühungen des Unternehmens zur Wachstumsrückkehr erste Früchte tragen.

Die vergleichbaren Umsätze, die Verkäufe aus Filialen und digitalen Kanälen umfassen, die mindestens ein Jahr in Betrieb sind, sanken im Dreimonatszeitraum bis zum 4. Mai um 3,7%. Insbesondere die Umsätze mit Haushaltswaren, Möbeln, Bekleidung und Lebensmitteln fielen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, so das Management.

Obwohl hohe Preise die Geldbörsen der Verbraucher belasten, bleiben diese insgesamt widerstandsfähig, erklärte Target-CEO Brian Cornell in einer Telefonkonferenz mit Reportern. Die Kunden geben nach wie vor mehr für Dienstleistungen aus, was ihre Ausgaben für andere Einkäufe schmälert, fügte er hinzu. Dennoch betonte er: „Wir haben eine deutliche Verbesserung der Ausgaben für diskretionäre Güter gesehen. Das gibt uns etwas Optimismus.“

Das in Minneapolis ansässige Unternehmen gab am Mittwoch bekannt, dass es für das laufende Quartal mit stabilen bis um 2% steigenden vergleichbaren Umsätzen rechnet, was den ersten Anstieg seit über einem Jahr bedeuten würde. Target hat Schwierigkeiten, zu wachsen, da die Verbraucher ihre Ausgaben für nicht notwendige Artikel reduzieren, um mit den erhöhten Preisen für Alltagsnotwendigkeiten zurechtzukommen.

Das Wachstum soll durch neue Geschäftsiniziativen wie die Überarbeitung des Mitgliederrabattprogramms sowie durch eine leichte Rückkehr zu Ausgaben für diskretionäre Artikel wie Bekleidung vorangetrieben werden, erklärte das Management. Zudem wird erwartet, dass es Target im aktuellen Quartal leichter fallen wird, die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr zu steigern, als die vergleichbaren Umsätze um über 5% sanken.

„Wir sehen mehrere positive Entwicklungen in unserem Geschäft“, sagte Christina Hennington, Chief Growth Officer bei Target.

Target konzentriert sich auch darauf, die Preise zu senken, um den Umsatzrückgang zu stoppen, insbesondere bei Alltagsnotwendigkeiten wie Lebensmitteln. Anfang dieser Woche kündigte das Unternehmen an, die Preise für rund 1.500 Produkte zu senken, und plant für den Sommer weitere Tausende von Preissenkungen. Diese Preisreduzierungen werden Alltagsprodukte wie Milch, Brot, Partybedarf für den Sommer und Schulbedarf umfassen, so das Management.

Target ist eines von mehreren Unternehmen, die Preise senken, um das Geschäft anzukurbeln. Anfang dieses Monats gab McDonald’s bekannt, ein 5-Dollar-Mahlzeitenangebot einzuführen, um preisbewusste Verbraucher zu halten, während auch Wettbewerber Rabatte anbieten.

Einige Konkurrenten wie Walmart, Amazon.com und Costco haben kürzlich starke Quartalsumsätze gemeldet, da Verbraucher von schnellem Versand oder Angeboten für Lebensmittel und andere notwendige Produkte angezogen wurden. Walmart, der größte Einzelhändler des Landes, meldete einen Anstieg der vergleichbaren Umsätze in den USA um 3,8% im jüngsten Quartal. Einzelhändler, die von pandemiebedingten Verkaufssprüngen profitierten, wie Home Depot und Lowe’s, meldeten im letzten Quartal weiterhin rückläufige Umsätze.

Die Inflation in den USA ließ im April leicht nach, nach drei Monaten, in denen die Verbraucherpreise schneller als erwartet stiegen. Insgesamt waren die US-Einzelhandelsumsätze im letzten Monat im Vergleich zum Vormonat unverändert.

Target meldete einen Umsatzrückgang von 3,1% im Quartal auf 24,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn sank um 0,8% auf 942 Millionen Dollar. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr einen Gewinn je Aktie zwischen 8,60 und 9,60 Dollar.