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Nestlé: Führungswechsel nach Phase der Unterperformance

Mark Schneider tritt nach acht Jahren als CEO von Nestlé zurück, nachdem das Unternehmen zuletzt unter Erwartungen geblieben ist.

Eulerpool News 23. Aug. 2024, 16:22

Nach einer Phase der Unterperformance und einem Kursrückgang von 14 Prozent in den letzten zwölf Monaten tritt Mark Schneider als CEO des weltgrößten Nahrungsmittelherstellers Nestlé zurück. Schneider, der das Unternehmen seit 2016 geleitet hatte, wird von Laurent Freixe, dem bisherigen Leiter des Lateinamerikageschäfts, abgelöst. Freixe übernimmt seine neue Rolle im September.

Nestlé erklärte, Schneider habe sich entschieden, seine Ämter als CEO und Vorstandsmitglied niederzulegen. Unter seiner Führung habe das Unternehmen stark auf Wachstumssegmente wie Tiernahrung, Kaffee und Ernährungsprodukte gesetzt, was Nestlé lange Zeit über der Konkurrenz positionierte. Doch in letzter Zeit häuften sich Schwierigkeiten, die das Vertrauen der Anleger erschütterten.

Zu den Rückschlägen zählten eine fehlerhafte IT-Systemintegration, die zu Verzögerungen in der Lieferkette führte, sowie eine Untersuchung durch französische Regulierungsbehörden wegen illegaler Reinigungstechniken bei Mineralwasser. Diese Probleme sowie enttäuschende Halbjahresergebnisse, die eine Absenkung der Umsatzprognose nach sich zogen, belasteten den Aktienkurs erheblich.

Laurent Freixe, der seit fast vier Jahrzehnten bei Nestlé tätig ist und zuvor die Geschäfte in Europa und Amerika geleitet hat, soll nun die Wende bringen. „Laurent ist die perfekte Wahl, um Nestlé in dieser Zeit zu führen. Unter seiner Leitung wird Nestlé seine Position als verlässliches Unternehmen weiter stärken und nachhaltigen Wert schaffen“, erklärte Paul Bulcke, Vorsitzender des Verwaltungsrats.

Analysten bewerten den Führungswechsel unterschiedlich. Während David Hayes von Jefferies den Wechsel nach einem schwierigen Jahr nicht überraschend findet, betont Bruno Monteyne von Bernstein, dass der Rücktritt Schneiders, falls vom Vorstand erzwungen, ein „hartes Urteil“ wäre. Schneider habe trotz der jüngsten Herausforderungen eine solide Bilanz vorzuweisen.

Christopher Rossbach, Portfoliomanager bei J Stern, einem langfristigen Nestlé-Investor, begrüßt die Ernennung von Freixe und glaubt, dass er das Unternehmen durch die aktuellen Herausforderungen führen kann. Rossbach erwartet, dass sich das Bild verbessern wird, sobald die Löhne mit der Inflation Schritt halten.

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