Henkel hält Dividende für 2023 stabil und verbucht Gewinnplus

Henkel hält die Dividende stabil und steckt sich gemäßigte Ziele für das neue Geschäftsjahr.

4.3.2024, 16:00
Eulerpool News 4. März 2024, 16:00

Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel hat für das abgelaufene Geschäftsjahr eine stabile Dividende von 1,85 Euro pro Vorzugsaktie angekündigt. Dies entspricht dem Vorjahreswert und soll 2023 an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Darüber hinaus gibt der DAX-Konzern für das laufende Geschäftsjahr moderate Ziele bekannt. Mit seinen zwei Segmenten - Consumer Brands und Adhesive Technologies - strebt Henkel eine organische Umsatzsteigerung von 2,0 bis 4,0 Prozent im Jahr 2024 an. Die bereinigte EBIT-Marge soll dabei auf Konzernebene zwischen 12,0 und 13,5 Prozent liegen. Auch der bereinigte Gewinn je Vorzugsaktie soll bis 2024 um 5 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen.

Henkel hat im ersten Geschäftsjahr mit seinen zwei Segmenten Consumer Brands und Adhesive Technologies erfolgreich agiert. Der Gewinn wurde überproportional zum Umsatz gesteigert und die selbst gesetzten Ziele wurden erreicht. Die berichtete Nettogewinn betrug 1,32 Milliarden Euro und der bereinigte operative Gewinn stieg auf 2,56 Milliarden Euro. Die Gesamtumsatz betrug 21,5 Milliarden Euro. Dabei konnte das Unternehmen auch die Margen verbessern. Vor allem die Neuaufstellung und Zusammenlegung der ehemaligen Segmente Wasch- und Reinigungsmittel (LHC) und Beauty Care, aus dem schließlich das Segment Consumer Brands hervorging, trug zu diesen Erfolgen bei.

Aufgrund des schneller als erwarteten Umbaus zum neuen Mega-Segment Consumer Brands hat Henkel seine Einsparziele angehoben. Das Unternehmen strebt nun an, ab 2026 jährlich 525 Millionen Euro einzusparen, anstatt der bisherigen Zielsetzung von 400 Millionen Euro. In der ersten Phase, die Ende 2024 abgeschlossen werden soll, sollen bereits jährlich 275 Millionen Euro eingespart werden. Bisher wurden bereits mehr als 200 Millionen Euro erreicht. In der zweiten Phase sollen nun 250 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden, anstatt der ursprünglichen Planung von mindestens 150 Millionen Euro. Um diese Ziele zu erreichen, werden vor allem Vertriebs- und Verwaltungsstrukturen optimiert, die Werbe- und Marketingstrategie gestärkt und die Supply Chain verbessert.

Im Zuge der Optimierung der Lieferkette sollen auch Stellen abgebaut werden. Bis Ende 2025 sollen die entsprechenden Maßnahmen in der gesamten Produktion und Logistik umgesetzt werden. Insgesamt sollen weltweit 45 Produktionsstätten, 140 Warenlager und die Zusammenarbeit mit 470 externen Auftragsfertigern überprüft und neu aufgestellt werden. Dabei wird sich der Stellenabbau vor allem auf die zweite Phase des Konzernumbaus im Segment Consumer Brands auswirken. In der ersten Phase wurden bereits weltweit rund 2.000 Stellen abgebaut, davon 300 in Deutschland. Die genaue Anzahl der betroffenen Stellen in der zweiten Phase wird noch ermittelt.

Henkel hat auch Fortschritte bei der Portfolio-Bereinigung gemacht. Seit der Ankündigung des Zusammenschlusses der Konsumentengeschäfte Anfang 2022 wurden im Unternehmensbereich Consumer Brands Marken und Aktivitäten mit einem Gesamtumsatz von rund 650 Millionen Euro veräußert oder eingestellt. Insgesamt hatte das Unternehmen 2022 Aktivitäten im Konsumentengeschäft mit einem Umsatz von bis zu 1 Milliarde Euro auf den Prüfstand gestellt.

Die Ankündigungen und Details zu den Zielen des neuen Jahres haben die Vorzugsaktien von Henkel am Montag deutlich fallen lassen. Im XETRA-Handel fielen die Aktien zeitweise um 4,57 Prozent auf 67,18 Euro, nachdem sie zuvor im frühen Handel noch gestiegen waren. Auch der Kursrückgang auf ein Oktober-Tief von 66,86 Euro verdeutlicht die Reaktion der Märkte auf die Aussagen des Unternehmens.

Als Hauptgrund für die Kursverluste wird der Gegenwind durch Währungseffekte genannt, der stärker ausgeprägt ist als erwartet. Zwar sprach das Management von einem starken Start ins neue Jahr, jedoch wird auch Druck durch Wechselkurseffekte erwartet. Diese werden sich sowohl auf den Umsatz als auch auf den Gewinn auswirken. Analysten gehen davon aus, dass die durchschnittliche EPS-Schätzung für das laufende Jahr entsprechend angepasst werden muss. Goldman Sachs kommentierte, dass das Zahlenwerk für 2023 den Erwartungen entspräche und der Ausblick sogar optimistisch sei. Die ungünstige Wechselkurssituation überschattet jedoch diese positiven Aussichten. Es wird erwartet, dass die Konsensschätzungen dementsprechend gesenkt werden.

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