Hapag-Lloyd Nach Corona-Boom: Drastischer Gewinneinbruch bei der Reederei

Hapag-Lloyd spürt Ende der Corona-Sonderkonjunktur: Deutschlands größte Containerreederei verzeichnet merkliche Auswirkungen im letzten Jahr.

30.1.2024, 14:00
Eulerpool News 30. Jan. 2024, 14:00

Hapag-Lloyd, Deutschlands größte Containerreederei, musste im vergangenen Jahr das Ende der Corona-Sonderkonjunktur deutlich spüren.

Die vorläufigen Zahlen des Hamburger Traditionskonzerns, die am Dienstag veröffentlicht wurden, zeigen einen rückläufigen Betriebsgewinn (Ebit) von 2,5 Milliarden Euro - ein Siebtel weniger als im Vorjahr 2022.

Der Grund dafür liegt laut Hapag-Lloyd vor allem in der Normalisierung der Lieferketten, was zu einem Rückgang der Frachtraten um knapp 48 Prozent auf durchschnittlich 1500 Dollar pro Standardcontainer (TEU) führte.

Der Umsatz der weltweit fünftgrößten Reederei brach um gut 48 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro ein. Während der Pandemie waren die Frachtraten in der Container-Schifffahrt aufgrund von knappen Transportkapazitäten und brüchigen Lieferketten stark gestiegen, was den großen Reedereien außergewöhnliche Gewinne bescherte.

Für das laufende Jahr rechnet Hapag-Lloyd mit einer ähnlichen Transportmenge von 11,9 Millionen TEU (Vorjahr: 11,8 Millionen), wobei sich der Konflikt im Roten Meer negativ auf die Transportmenge zum Ende des Jahres auswirkte.

Die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung aufgrund von Angriffen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen führte zu längeren Reisezeiten, höheren Kosten und Gebühren.

Wie auch andere Großreedereien hat Hapag-Lloyd seit Wochen keine Schiffe mehr durch das Seegebiet in Nahost geschickt und setzt auf eine Umleitung der Schiffe um die Südspitze Afrikas. Diese Route, die normalerweise über das Rote Meer, den Suezkanal und das Mittelmeer führt, ist die kürzeste Verbindung zwischen Südostasien und Europa.

Vor gut einer Woche äußerte sich Hapag-Lloyd dazu, vorerst an der Umleitung festhalten zu wollen, während die Sicherheitslage kontinuierlich beobachtet wird.

Die EU hat Pläne für einen Marine-Einsatz zum Schutz der Schifffahrt im Roten Meer angekündigt. Darüber hinaus bietet Hapag-Lloyd seinen Kunden einen Transit-Dienst durch Saudi-Arabien für besonders eilige und wertvolle Güter an.

Am 14. März wird das Unternehmen die endgültigen Zahlen und einen Ausblick für das laufende Jahr vorlegen.

Die Aktie von Hapag-Lloyd verzeichnete im XETRA-Handel zeitweise einen Rückgang von 9,44 Prozent auf 140,00 Euro.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser