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Flutschäden bei Zulieferer bremsen Porsche-Produktion: Mehrwöchige Unterbrechungen erwartet

Flutschäden bei Schweizer Zulieferer stoppen Porsche-Produktion – CEO Oliver Blume erklärt Abhängigkeit mit Exklusivität.

Eulerpool News 25. Juli 2024, 19:24

Porsche-Finanzchef Lutz Meschke rechnet mit mehrwöchigen Produktionsunterbrechungen, nachdem ein wichtiger Lieferant für Aluminiumteile aufgrund von Flutschäden ausgefallen ist. Laut Meschke betrifft dieser Ausfall alle Baureihen des Unternehmens, da Teile dieses Herstellers in sämtlichen Modellen verwendet werden. Trotz intensiver Bemühungen, die Produktion wieder hochzufahren, sei es nicht möglich, die entstandenen Ausfälle vollständig auszugleichen.

Der betroffene Lieferant ist das Werk des US-Herstellers Novelis im schweizerischen Wallis, das stark von Flutschäden der Rhone betroffen ist. Diese Lieferengpässe zwangen Porsche dazu, in der Nacht zum Dienstag seine Prognose zu senken.

Porsche-Chef Oliver Blume erklärte, dass die starke Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten auch auf die Exklusivität der Porsche-Modelle zurückzuführen sei. "Wir haben einen hohen Anteil von sehr exklusiven Autos, die nicht von der Stange sind, was es schwieriger macht, Teile auszutauschen", sagte Blume.

Trotz eines schwachen Jahresbeginns hat Porsche im zweiten Quartal eine Verbesserung erzielt. Die operative Umsatzrendite lag von April bis Juni bei 17,0 Prozent, während Analysten im Durchschnitt 16,3 Prozent erwartet hatten. Im ersten Quartal betrug die Marge noch 14,2 Prozent, bedingt durch hohe Forschungs- und Entwicklungskosten sowie die Einführung vieler neuer Modelle.

Im ersten Halbjahr verzeichnete Porsche jedoch weiterhin Rückgänge im Geschäft. Der Umsatz fiel um fast 5 Prozent auf 19,5 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis schrumpfte um gut ein Fünftel auf 3,06 Milliarden Euro. Besonders die gesunkenen Verkaufszahlen in China trugen zu diesem Rückgang bei.

Angesichts der schwierigen Marktlage für Elektroautos kündigte Meschke an, wieder verstärkt den Verbrennungsmotor in den Fokus zu rücken. "Da sich die Transformation zur Elektromobilität weltweit sehr unterschiedlich entwickelt, haben wir bereits begonnen, Projekte und Produkte auch im Hinblick auf die Verbrennertechnologie neu zu kalibrieren und zu priorisieren", sagte er. Teil der Strategie sei eine größtmögliche Flexibilität bei der Produktion der verschiedenen Antriebsarten.

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