Der Berliner Schnelllieferdienst Flink ist auf der Suche nach neuen Investoren.
Doch die Geldgeber müssen in der aktuellen Finanzierungsrunde eine deutliche Abwertung des Unternehmens hinnehmen: Es wird mit rund einer Milliarde Euro bewertet, nachdem es im Dezember 2021 noch mit drei Milliarden Dollar bewertet worden war.
Diese Kapitalspritze wird durch Bestandsinvestoren wie Rewe und den US-Lieferdienst Doordash aufgestockt. Flink hat unter anderem wegen des Coronabooms, der scharfen Konkurrenz und der gestiegenen Lebensmittelpreise zu kämpfen. Zudem müssen Logistik- und Personalkosten stark reduziert werden. Um die Kosten zu drücken, hat Flink bereits 8000 Mitarbeitern gekündigt und auch in Österreich Insolvenz angemeldet. Die Geldgeber waren zunächst nicht für eine Stellungnahme hinsichtlich der Finanzierungsrunde erreichbar.
Flink und seine Wettbewerber versprechen, Lebensmittel per Fahrradkurier innerhalb kürzester Zeit bis zur Wohnungstür zu liefern. Doch bisher hat keiner der Anbieter gezeigt, dass man damit profitabel sein kann. Zudem testet nun der erste Discounter Aldi Süd einen eigenen Lieferdienst. Um alle Optionen zu prüfen, hatte Flink auch mit dem Konkurrenten Getir aus der Türkei über eine Übernahme verhandelt. Diese Gespräche wurden aber ergebnislos eingestellt.
Finanzkreisen zufolge bleibt Mubadala, ein Investor bei Flink und Getir/Gorillas, an einer Fusion der Unternehmen interessiert. Es bleibt abzuwarten, ob das Thema zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf die Tagesordnung kommt. Flink hat zudem angekündigt, Ende des Jahres in Deutschland ein positives Betriebsergebnis erreichen zu wollen.
