DEUTZ sichert sich frisches Kapital für Wachstum durch Kapitalerhöhung

Motorenhersteller DEUTZ beschafft sich durch Kapitalerhöhung frisches Geld zur Erweiterung seines Geschäftsportfolios.

4.7.2024, 19:19
Eulerpool News 4. Juli 2024, 19:19

Der Motorenhersteller DEUTZ hat sich durch eine Kapitalerhöhung neue finanzielle Mittel beschafft, um sein Geschäftsportfolio auszubauen. Im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens wurden rund 12,6 Millionen neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts platziert, was einen Bruttoemissionserlös von etwa 72 Millionen Euro einbrachte, wie das im SDAX notierte Unternehmen am Mittwoch in Köln bekannt gab. Das Grundkapital erhöht sich damit um rund zehn Prozent. Der Platzierungspreis von 5,71 Euro je Aktie lag etwa sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag, der bei 6,085 Euro notierte.

Mit dem Emissionserlös aus der aktuellen Kapitalerhöhung will DEUTZ nach eigenen Angaben seine Finanzlage stärken und die Flexibilität behalten, nach der Zahlung des Kaufpreises für die Übernahme von Blue Star Power Systems weiter in anorganisches Wachstum investieren zu können. Diese Übernahme des US-Herstellers von Stromerzeugungsaggregaten ist ein zentraler Bestandteil der aktuellen Expansionsstrategie von DEUTZ.

Ende Juni hatte DEUTZ die Akquisition von Blue Star Power Systems angekündigt. Basierend auf der bestehenden Auftragslage von Blue Star sowie eigenen Marktanalysen erwartet DEUTZ einen jährlichen Zusatzumsatz von mehr als 100 Millionen US-Dollar, mittelfristig sogar mehr als 150 Millionen US-Dollar. Zudem soll die Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA-Marge) über der aktuellen Marge von DEUTZ liegen und somit zu einem operativen Gewinnbeitrag im niedrigen zweistelligen Millionen-Dollar-Bereich führen.

Die jüngste Rally der DEUTZ-Aktien wurde jedoch am Mittwoch durch die Ankündigung der Kapitalerhöhung gedämpft. Im frühen XETRA-Handel fielen die Papiere des Motorenherstellers um bis zu acht Prozent und schlossen letztlich mit einem Verlust von 6,16 Prozent bei 5,71 Euro. Damit waren die Anteilsscheine das Schlusslicht im SDAX, der zuletzt leicht zulegte.

Anleger reagieren typischerweise negativ auf Kapitalerhöhungen, da durch die erhöhte Anzahl der Aktien der Gewinn je Aktie sinkt. Wenn das frische Kapital jedoch in gewinnträchtige Wachstumsprojekte investiert wird, kann dies langfristig zu einem Gewinnwachstum führen.

Analyst Klaus Soer von der Privatbank Quirin hält die Bewertung des Motorenherstellers trotz des Kursrückgangs für "sehr attraktiv" aufgrund der vielversprechenden Wachstumsaussichten in bestehenden und neuen Geschäftsbereichen.

Aus charttechnischer Sicht bleiben die Aussichten ebenfalls positiv. Trotz des Kursrückschlags notieren die Aktien weiterhin komfortabel über allen wichtigen Durchschnittslinien, die die kurz-, mittel- und langfristigen Trends beschreiben. Diese Linien wurden Ende Juni überschritten, nachdem Überlegungen zu einem möglichen Einstieg in das boomende Rüstungsgeschäft bekannt wurden. Vorstandschef Sebastian Schulte hatte sich in der "Welt am Sonntag" entsprechend geäußert. Seither summiert sich das Kursplus auf rund 15 Prozent.

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